Todesstrafe: Bangladesch verurteilt 19 Menschen wegen Anschlag
19 Menschen sollen in Bangladesch hingerichtet werden. Sie haben auf einer Kundgebung einen Anschlag verübt.
Das Wichtigste in Kürze
- 19 Bangladescher wurden zu Tode verurteilt.
- 2004 verübten sie einen Anschlag auf die heutige Premierministerin Hasina.
In Bangladesch sind 19 Menschen wegen eines Anschlags auf eine Kundgebung der heutigen Premierministerin Sheikh Hasina in 2004 zum Tode verurteilt worden. Darunter sind zwei Mitglieder der damaligen Regierung unter der heutigen Oppositionsführerin Khaleda Zia. Das Gericht in der Hauptstadt Dhaka verurteilte heute Mittwoch ausserdem Zias Sohn Tarique Rahman, den kommissarischen Vorsitzenden ihrer Partei BNP, und 18 andere zu lebenslangen Haftstrafen. Rahman lebt seit 2008 im Exil in London.
Bei dem Anschlag im August 2004 hatten mehrere Angreifer bei einer Kundgebung der heutigen Regierungspartei Awami-Liga in Dhaka Handgranaten in die Menge und auf die Bühne geworfen, als Hasina eine Rede hielt. Dabei waren 24 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Hundert zum Teil hochrangige Parteimitglieder waren verletzt worden - darunter die heute 71 Jahre alte Hasina, die seit 2008 regiert. Es war nicht das einzige Attentat, das die Tochter des Staatsgründers Sheikh Mujibur Rahman überlebt hat. Hasina war bereits von 1996 bis 2001 Premierministerin.
Die 73-jährige Zia, die Witwe des 1981 ermordeten früheren Präsidenten Ziaur Rahman, wurde im vergangenen Februar wegen Veruntreuung von Spendengeldern zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Dezember steht eine Parlamentswahl in Bangladesch an. Zias BNP war zur bislang letzten Wahl im Jahr 2014, bei der es erneut zu tödlicher Gewalt zwischen den zwei Lagern kam, nicht angetreten.