Die Polizei nennt ein gestörtes Verhältnis zu Frauen als mögliches Motiv für den Todesfahrer von Toronto.
Seine Opfer waren vor allem weiblich: Todesfahrer Alek Minassian (2. von links) am Dienstag im Gerichtssaal in Toronto.
Seine Opfer waren vor allem weiblich: Todesfahrer Alek Minassian (2. von links) am Dienstag im Gerichtssaal in Toronto. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals äussert sich die Polizei nach der Todesfahrt von Toronto zu einem möglichen Tatmotiv.
  • Demnach hat der IT-Student Alek Minassian ein gestörtes Verhältnis zu Frauen.
  • Zudem überfuhr er bei seiner Todesfahr mehrheitlich Frauen, ob absichtlich ist noch unklar.
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Lange war unklar, was Alek Minassian dazu trieb, vor zwei Tagen einen Lieferwagen in Toronto in eine Menschenmenge zu fahren und dabei zehn Menschen zu töten. Nun sieht es aber danach aus, als hätten die Ermittlungen der Polizei erste Früchte getragen.

Minassian soll demnach ein gestörtes Verhältnis mit Frauen gehabt haben. Dies berichten verschiedene Medien. Auf Facebook soll der mutmassliche Täter vor der Amok-Fahrt entsprechenden Groll geäussert haben.

Polizeiermittler Graham Gibson bestätigte auf einer Pressekonferenz am Dienstag zudem, dass es sich bei den Opfern der Amokfahrt vor allem um Frauen handelte. Deren Alter reiche von Mitte 20 bis etwa 80. Dass der Fahrer es nur auf Frauen abgesehen hatte, dafür gebe es jedoch keine Beweise.

Auf seinem Facebook-Account würdigte IT-Student Minassian laut Angaben der Polizei den Studenten Elliot Rodger, der 2014 nahe der Universität von Santa Barbara in Kalifornien mit einer Schusswaffe und Messern sechs Menschen getötet und 13 verletz hatte.

Genau dieser Rodger hatte sich vor seiner Tat in Online-Postings über die Zurückweisung durch Frauen beklagt. Der Todesfahrer von Toronto bezeichnete Rodger nur wenige Minute vor seiner Tat als «Obersten Gentleman» und schrieb, dasss die Incel-Rebellion bereits begonnen habe und alle Chads und Stacys gestürzt würden.

Der 22-jährige Amokläufer Rodger hatte das Wort «Incel» – kurz für involuntary celibate, zu Deutsch «unfreiwilliges Zöllibat» – ebenfalls in seinen Online-Postings gegen Frauen verbreitet. Die Namen «Chad» und «Stacy» werden in Internet-Foren zudem abwertend für Männer und Frauen benutzt, die ein ausgefülltes Sexleben haben.

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