Tote bei Angriff auf UN-Helikopter im Südsudan
Im Südsudan wurde ein UN-Helikopter während einer Rettungsaktion angegriffen, was zu mehreren Todesfällen führte.

Im Südsudan ist ein Helikopter der Vereinten Nationen während einer Rettungsmission beschossen worden. Ein Besatzungsmitglied sei getötet und zwei weitere schwer verletzt worden. Dies teilte die UN-Friedensmission Unmiss mit.
Getötet wurden demnach auch mehrere Mitglieder der südsudanesischen Armee. Darunter ein verletzter General. Sie sollten von der Unmiss aus der zwischen der Regierung und einer Miliz umkämpften Stadt Nasir evakuiert werden. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor.
Unmiss-Leiter Nicholas Haysom sprach von einem möglichen Kriegsverbrechen. Den UN-Blauhelmen sei von allen Seiten sicheres Geleit zugesichert worden. Unmiss ist mit rund 13'000 Blauhelm-Soldaten aus 73 Ländern, etwa 1500 Polizisten und 2600 Zivilisten die grösste UN-Friedensmission weltweit. Die Bundeswehr ist mit bis zu 50 Soldaten beteiligt.
Gefährliche neue Spannungen in früherem Bürgerkriegsland
Der seit 2011 unabhängige Südsudan erlebt neue Spannungen: Eine Miliz der Volksgruppe der Nuer, der auch Vizepräsident Riek Machar angehört, kämpft in und um die Stadt Nasir an der Grenze zu Äthiopien gegen Regierungssoldaten.
Nach Angaben der UN haben die Kämpfe bereits zu einer erheblichen Zahl an Opfern und Vertriebenen geführt. Nach einem mehrjährigen Bürgerkrieg hatte Präsident Salva Kiir Mayardit 2020 eine Übergangsregierung der nationalen Einheit mit seinem früheren Rivalen Riek Machar gebildet.
Die Armee wirft nun Machars Partei SPLM-IO vor, den Konflikt anzuheizen. Am Mittwoch umstellten Sicherheitskräfte Machars Residenz und nahmen drei führende Politiker seiner Partei fest.