Tote nach IS-Angriff auf Gefängnis im Osten Afghanistans

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In Afghanistan wurde ein Gefängnis angegriffen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt.

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Soldaten der afghanischen Armee in Dschalalabad. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angreifer haben ein Gefängnis im Osten Afghanistans attackiert.
  • Dabei starben mindestens drei Menschen.
  • Durch den Angriff entkam zudem mehrere Häftlinge aus dem Gefängnis.

In Afghanistan haben Angreifer nur wenige Stunden vor Ende einer dreitägigen Waffenruhe ein Gefängnis im Osten des Landes attackiert und dabei mehrere Menschen getötet.

Sie zündeten am Sonntag zunächst eine Autobombe und stürmten dann die zentrale Haftanstalt in der Provinz Nangarhar, wie ein Provinzsprecher sagte. Es entwickelte sich ein heftiges Gefecht mit Sicherheitskräften. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Attacke.

Laut Vertretern der Provinz gab es bis zu sieben Todesopfer und 25 Verwundete. Bei dem Angriff seien zudem zahlreiche Häftlinge aus dem Gefängnis entkommen, teilten die Behörden mit. Die Taliban wiesen jede Verantwortung von sich, da sie für das islamische Opferfest Eid al-Adha eine landesweite, dreitägige Feuerpause verkündet hatten.

Nangarhar früher IS-Hochburg

Am Samstag hatte Afghanistans Inlandsgeheimdienst den Tod des hochrangigen IS-Anführers Assadullah Oroksai verkündet, der von Spezialkräften in Nangarhars Provinzhauptstadt Dschalalabad getötet worden sei. Im April hatten Spezialkommandos den Anführer des IS-Ablegers in Afghanistan, Aslam Faruki, festgenommen. Nangarhar galt einst als Hochburg des IS in Afghanistan, bevor Afghanistan Ende 2019 den militärischen Sieg über die Terroristen verkündet hatte. Dennoch verübt der IS immer wieder Anschläge im Land.

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Mitglieder der afghanischen Sicherheitskräfte untersuchen die Trümmer eines Fahrzeugs nach einer Autobombenexplosion Anfang Juli 2020. - dpa

Bereits am Freitag, wenige Stunden vor Beginn einer Waffenruhe zwischen den islamischen Taliban und Afghanistans Regierung, gab es in der Zentralprovinz einen schweren Anschlag, zu dem sich bisher niemand bekannte. Seit Monaten planen Afghanistans Regierung und die aufständischen Taliban Friedensgespräche. Doch um Streit um einen Gefangenentausch waren diese ins Stocken geraten. Der Konflikt im Land geht indes brutal weiter.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht einen Abzug der internationalen Truppen sowie einen Gefangenenaustausch als vertrauensbildende Massnahme vor und soll den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten. Im Gegenzug versicherten die Taliban, ihre Beziehungen mit anderen Terrororganisation zu beenden. Laut einem Bericht des UN-Sicherheitsrats bestehen aber immer noch Verbindungen zu Al-Kaida.

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