Attentate in Sri Lanka: Extremistische Gruppen verantwortlich
In Sri Lanka kam es am Ostersonntag in mehreren Kirchen zu Attentaten. Behörden sprechen von 180 Toten und machen Extremisten verantwortlich.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kirchen und Hotels in Sri Lanka kam es am Ostersonntag zu Explosionen.
- Polizei und Spitäler sprechen von über 200 Todesopfern.
- Sri Lankas Verteidigungsminister spricht von Extremisten.
Bei Explosionen in Kirchen und Hotels in Sri Lanka sind am Ostersonntag mehrere Menschen getötet worden. Dutzende Menschen sind verletzt. Behörden sprechen um 15:00 Uhr Schweizer Zeit von über 200 Todesopfern und 600 Verletzten.
Kurz vor 12.00 Uhr Schweizer Zeit gab es acht Explosionen. Gemäss Sri Lankas Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene sind die Verantwortlichen identifiziert. Es soll sich um Extremisten handeln.
Wijewardene spricht von einem terroristischen Vorfall und extremistischen Gruppen. Es soll zudem eine landesweite Ausgangssperre verhängt werden.
Krisensitzung einberufen
Sri Lankas Premierminister Ranil Wickremesinghe berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Der Minister für Wirtschaftsreform, Harsha de Silva, schrieb auf Twitter von zahlreichen Opfern, unter ihnen Ausländer.
Er habe in einer Kirche in Colombo «schreckliche Szenen» erlebt. Er rief dazu auf, die Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben. Rettungsmassnahmen liefen.
Explosionen im Norden von Sri Lankas Hauptstadt
Nach Angaben der Polizei erschütterten die Detonationen eine Kirche im Norden der Hauptstadt während die Gläubigen die Ostermesse feierten. Ausserdem gab es in dem Ort Negombo unweit von Colombo Explosionen.
Der südasiatische Inselstaat ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Europäer. Nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung sind Christen. Die Mehrheit sind Buddhisten.
Bürgerkrieg endete 2009
Sri Lankas Bürgerkrieg war 2009 nach 26 Jahren zu Ende gegangen. Die Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hatte für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden des Landes gekämpft. Die Armee besiegte die Aufständischen schliesslich mit aller Härte. Die UN wirft beiden Seiten Kriegsverbrechen vor.