Tamilen verärgert über verzögerte Aufarbeitung von Kriegsverbrechen

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Sri Lanka,

Eine Partei hat Sri Lanka mit Gericht gedroht. Die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen geht nur schleppend von sich.

Soldaten verübten viele Kriegsverbrechen in Sri Lanka
Soldaten verübten viele Kriegsverbrechen in Sri Lanka - HO/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Sri Lanka wurde am Donnerstag erneut einen Aufschub gewährt, Ermittlungen einzuleiten.
  • Das Land zeigt sicht nicht kooperativ.
  • Aus diesem Grund wurde ihm mit dem Internationalen Strafgerichtshof gedroht.

Angesichts der schleppenden Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Sri Lanka hat die grösste Partei der tamilischen Minderheit am Freitag gedroht. Sie will das südasiatische Land vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bringen.

Am Donnerstag hatte der UN-Menschenrechtsrat Sri Lanka zum zweiten Mal einen Aufschub gewährt, um binnen zwei Jahren glaubwürdige Ermittlungen einzuleiten. Dazu soll ein Gericht unter Beteiligung srilankischer und ausländischer Richter und Staatsanwälte eingerichtet werden.

Doch Sri Lankas Aussenminister Tilak Marapana sagte am Mittwoch in Genf, die Verfassung des Landes lasse ausländische Richter nicht zu. Das rief die Partei Tamilische Nationalallianz (TNA) auf den Plan. Sollte die Regierung einem gemischt zusammengesetzten Gericht nicht zustimmen, müsse sie sich dem Internationalen Strafgerichtshof stellen. Dies sagte ihr Abgeordneter Mathiaparanan Abraham Sumanthiran am Freitag im Parlament,

Tamilen werden kein Gericht ohne ausländische Beteiligung akzeptieren

Sumanthiran zufolge werden die von den Kriegsverbrechen an stärksten betroffenen Tamilen kein Gericht ohne ausländische Beteiligung akzeptieren. «Der Staat Sri Lanka kann kein unabhängiger Schiedsrichter sein», fügte der Abgeordnete hinzu.

Die Kriegsverbrechen in dem Inselstaat verübte vor allem die srilankische Armee im Kampf gegen die Befreiungstiger Tamil Eelam (LTTE). Die Rebellen kämpften fast vier Jahrzehnte lang bewaffnet für einen unabhängigen Staat in Teilen des Landes.

Im Jahr 2009 hatte die Regierung den Aufstand im Norden des Landes mit einer Militäroffensive blutig beendet. Nach UN-Angaben wurden allein in der letzten Phase des Konflikts etwa 40'000 tamilische Zivilisten getötet. Insgesamt gab es in dem Konflikt 100'000 Tote.

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