Trump droht damit, den Panama-Kanal zurückzufordern

DPA
DPA

Deutschland,

Der designierte US-Präsident fordert eine bevorzugte Behandlung mit Blick auf eine der bedeutendsten Handelsrouten der Welt. Er droht mit Konsequenzen, sollte dies nicht erfolgen.

Trump
Für Trump sei der Panama-Kanal lebenswichtig für die USA. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump fühlt sich beim Panama-Kanal ungerecht behandelt und abgezockt.
  • Er fordert eine bevorzugte Behandlung für die USA, da diese den Kanal gebaut haben.
  • Andernfalls droht er damit, die Handelsroute zurückzufordern.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, unter bestimmten Umständen die Kontrolle über den Panama-Kanal zurückzufordern. «Hat hier jemand schon mal vom Panama-Kanal gehört?», fragte der Republikaner das Publikum einer rechtskonservativen Konferenz im Bundesstaat Arizona. «Denn beim Panama-Kanal werden wir abgezockt, wie überall sonst auch.»

Trump fordert: USA müssen «fair behandelt» werden

Trump kritisierte, dass der Kanal einst «mit enormen Kosten für die USA» gebaut und dann von Präsident Jimmy Carter (1977–1981) «törichterweise weggegeben» worden sei. Die von Panama erhobenen Gebühren für die Durchfahrt bezeichnete er als «lächerlich und höchst ungerecht».

panama kanal
Donald Trump fühlt sich beim Panama-Kanal ungerecht behandelt. - keystone

Falls die USA «nicht fair» behandelt und die «Grundsätze dieser grossmütigen Geste des Gebens nicht befolgt» würden, würden die USA verlangen, dass der Panama-Kanal «vollständig, schnell und ohne Frage» an die Vereinigten Staaten von Amerika zurückgegeben werde, erklärte Trump. Bereits am Vortag hatte Trump diese Forderung auf seiner Plattform Truth Social gestellt.

Umgehender Widerspruch aus Panama

In einer Videoansprache an seine Nation wies Panamas Präsident, José Raúl Mulino, Trumps Äusserungen zurück – ohne den designierten US-Präsidenten beim Namen zu nennen. «Jeder Quadratmeter des Panama-Kanals und des angrenzenden Gebiets gehört zu Panama und wird das auch weiter tun», sagte Mulino. «Die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes sind nicht verhandelbar.»

Der Kanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Anfang des 20. Jahrhunderts führten die USA den Bau des Grossprojekts durch – sie kontrollierten danach auch jahrzehntelang das Gebiet. Dann wurde die Kontrolle schrittweise an Panama übergeben.

USA haben beim Panama-Kanal keine Sonderrechte

Die von Panama erhobenen Gebühren gelten als marktüblich, da sie auf der Grösse und Tonnage der durchfahrenden Schiffe basieren. Es gibt keine Bestimmungen, die – wie Trump es fordert – den USA allein aufgrund ihrer historischen Rolle als Bauherr eine bevorzugte Behandlung zusichern.

«Die Gebühren sind keine Willkür», betonte Mulino. «Sie werden auf öffentliche Weise und in öffentlicher Anhörung festgelegt.»

Einst hatte Grönland Trumps Interesse geweckt

Während seiner ersten Amtszeit buhlte Trump tatsächlich schon einmal ernsthaft um das Staatsgebiet eines anderen Landes. Im Sommer 2019 schlug er vor, Grönland zu kaufen und den USA einzuverleiben. Die Antwort aus Dänemark, zu dem die grösste Insel der Welt politisch gehört, war deutlich: Nein, danke.

Kommentare

User #5817 (nicht angemeldet)

Wenn Trump den Panamakanal zurückfordert, dann können die Russen auch Alaksa zurückfordern.

User #2350 (nicht angemeldet)

Donald Trump sitzt noch nicht einmal im Weißen Haus - und schon droht er Panama insgeheim mit einer Annexion. Und seine Anhänger glauben dennoch Trump stünde für Frieden. Gute Nacht. California Love

Weiterlesen

Panama Kanal
2 Interaktionen
Trumps Kanal
22 Interaktionen
Trump
37 Interaktionen
Depositphotos
1 Interaktionen

Mehr in News

Wien Post-Selbstbedienungsfiliale
1 Interaktionen
Glarus
15 Interaktionen

Mehr aus Deutschland