Tuberkulose: Immer mehr Tote durch Infektionskrankheit
Corona hat weitreichende Folgen auch für Erkrankungen an Tuberkulose. Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten sind beschränkt. Nun gibt es immer mehr Tote.
Das Wichtigste in Kürze
- 2021 gab es 10,6 Millionen Tuberkulose-Erkrankungen, 1,6 Millionen Menschen starben.
- Dies ist ein Anstieg, nachdem es seit 2005 kontinuierlich weniger Fälle gegeben hat.
- Die WHO sieht Corona als Grund, da die Pandemie die Behandlungsmöglichkeiten erschwerte.
In nur zwei Jahren ist die Zahl der Tuberkulose Toten um 14 Prozent gestiegen. 2021 waren es noch circa 1,6 Millionen Menschen, die an der gefährlichen Infektionskrankheit gestorben sind. Im Vergleich dazu waren es 2019 «nur» 1,4 Millionen Todesfälle. Dies teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht mit.
Der Anstieg bedeute eine Trendumkehr, da die Zahl der Toten zwischen 2005 und 2019 zurückgegangen sei.
Ursache der Zunahme sei die Corona-Pandemie, erklärte die WHO. Diese habe enorme Auswirkungen auf die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Tuberkulose gehabt.
Die meisten Todesfälle entfielen auf vier Länder: Indien, Indonesien, Myanmar und die Philippinen. Insgesamt seien im Jahr 2021 geschätzt 10,6 Millionen Menschen an Tuberkulose erkrankt. Dies entspreche einer Zunahme von 4,5 Prozent binnen eines Jahres.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Genau wie das Coronavirus wird die Krankheit durch die Luft übertragen, etwa durch Husten. Während der Corona-Pandemie war die Tuberkulose von Covid-19 als weltweit häufigste infektiöse Todesursache abgelöst worden.