Türkei an Verfolgung von Gülen-Anhängern beteiligt
Der türkische Geheimdienst (MIT) soll in 18 Ländern mutmassliche Gülen-Anhänger angehalten und in die Türkei gebracht haben. Ende März waren sechs Lehrer aus dem Kosovo in die Türkei abgeschoben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der türkische Geheimdienst war an der Verfolgung von mutmasslichen Gülen-Anhängern in 18 Ländern beteiligt.
- Ende März waren sechs türkische Lehrer aus dem Kosovo in die Türkei ausgeschafft worden.
- Dies geschah ohne Wissen des kosovarischen Regierungschefs.
Der türkische Geheimdienst (MIT) war nach Regierungsangaben in 18 Ländern an der Rückführung von türkischen Staatsbürgern und mutmasslichen Gülen-Anhängern beteiligt. «Der MIT hat bislang 80 Fetö-Anhänger aus 18 Ländern eingepackt und in die Türkei gebracht», sagte Regierungssprecher Bekir Bozdag am Donnerstag dem Sender Habertürk. Als Fetö (Fetullahistische Terrororganisation) bezeichnet Ankara die Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen.
Die türkische Regierung sieht Gülen als Drahtzieher des Putschversuchs vom 15. Juli 2016. Bozdag sagte weiter, die MIT-Operationen im Ausland seien ein «grosser Schlag» gegen die Gülen-Bewegung. Wie genau diese Aktionen vonstatten gingen, sagte er nicht.
Ende
März waren sechs türkische Lehrer und mutmassliche Gülen-Anhänger aus dem Kosovo
ohne Wissen des kosovarischen Regierungschefs in die Türkei abgeschoben worden (Nau berichtete).
Der damalige Innenminister Flamur Sefaj, dessen Ministerium die Abschiebung
veranlasst hatte, musste daraufhin gehen. Ausserdem wurde der kosovarische Geheimdienstchef entlassen. Nacht
türkischen Angaben war auch der MIT an der Aktion beteiligt. Bozdag sagte dazu:
«Die Ereignisse im Kosovo sind ein grosser Erfolg. Der MIT wird ähnliche
Operationen wie im Kosovo fortsetzen.»