Türkei weist niederländische Journalistin aus

Keystone-SDA
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Türkei,

Als sie ihr Visa in der Türkei verlängern wollte, wurde Ans Boersma festgenommen. Die Journalistin hatte bereits einen Presseausweis für 2019 erhalten.

Eine Journalistin.
«Und plötzlich sind Sie wieder im Flugzeug», schreibt Ans Boersma auf Twitter. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Türkei wurde eine niederländische Journalistin festgenommen und abgeschoben.
  • Sie hatte erst eine Woche zuvor einen Presseausweis und eine Arbeitserlaubnis erhalten.

Die türkische Regierung hat eine niederländische Journalistin festnehmen und abschieben lassen. Die türkischen Behörden hätten keinen Grund für die Massnahme angegeben, teilte die Zeitung «Het Financieele Dagblad» am Donnerstag in Amsterdam mit.

Ans Boersma arbeitet als freie Journalistin vor allem für das niederländische Wirtschaftsblatt. Sie war den Angaben zufolge am Mittwoch in Istanbul festgenommen worden.

«Und dann ist man auf einmal im Flugzeug zurück in die Niederlande», twitterte die Journalistin kurz vor dem Abflug nach Amsterdam, «zur unerwünschten Person erklärt». Ein türkischer Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, bestätigte die Ausweisung.

Wollte Visa verlängern

Die türkische Polizei hatte Boersma festgenommen, als sie bei der Einwanderungsbehörde ihr Visum verlängern wollte, berichtete das FD. Sie durfte den Angaben der Zeitung nicht mehr in ihre Wohnung zurückkehren und musste die Nacht in Abschiebehaft verbringen.

Als Grund für die Ausweisung waren «sicherheitsrelevante Gründe» angegeben worden. Das niederländische Generalkonsulat und auch die Botschaft waren eingeschaltet worden, konnten aber nichts ausrichten.

«Verletzung der Pressefreiheit»

Boersma hatte nach Angaben der Zeitung erst in der vergangenen Woche für 2019 einen türkischen Presseausweis und damit eine Arbeitserlaubnis erhalten. Chefredaktor Jan Bonjer sprach von einer «eklatanten Verletzung der Pressefreiheit». Die Zeitung will rechtlich gegen die Ausweisung vorgehen.

Seit dem Putschversuch von 2016 hatte die türkische Regierung viele Journalisten festgenommen und Medien geschlossen. Laut Reporter ohne Grenzen und anderen Medienrechtsgruppen gehört das Land zu denen mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit.

Der Reporter Deniz Yücel der deutschen Zeitung «Welt» sass ein Jahr ohne Anklageschrift in einem türkischen Gefängnis, bevor er nach Deutschland ausreisen durfte. Der Fall hatte zusammen mit einigen anderen eine schwere Krise zwischen Berlin und Ankara ausgelöst.

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