Türkei will Can Dündar auf Interpol-Fahndungsliste setzen

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Gemäss der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu will die Türkei den in Deutschland lebenden Journalisten Can Dündar auf die Fahndungsliste der Internationalen kriminalpolizeilichen Organisation «Interpol» setzten lassen.

Die Türkei will Can Dündar auf die Interpol-Fahndungsliste setzen lassen. Dündar lebt zur Zeit in Deutschland.
Die Türkei will Can Dündar auf die Interpol-Fahndungsliste setzen lassen. Dündar lebt zur Zeit in Deutschland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei will den in Deutschland lebenden Journalisten Can Dündar auf die Interpol-Fahndungsliste setzen.
  • Der ehemalige «Cumhuriyet»-Chefredakteur wurde wegen Geheimnisverrats zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Die Türkei will den in Deutschland lebenden Journalisten Can Dündar auf die Fahndungsliste der internationalen Polizeiorganisation Interpol setzen. Ein Istanbuler Gericht habe das Justizministerium aufgefordert, Dündar mittels einer sogenannten Red Notice bei Interpol suchen zu lassen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Zudem sei ein Haftbefehl ausgestellt worden.

Hintergrund seien Veröffentlichungen aus dem Jahr 2015 in der regierungskritischen Zeitung «Cumhuriyet», die Waffenlieferungen der türkischen Regierung an islamistische Rebellen in Syrien belegen sollen. Der ehemalige «Cumhuriyet»-Chefredakteur war im Mai 2016 wegen Geheimnisverrats zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht kassierte das Urteil Anfang März jedoch und entschied, dass Dündar sich in einem neuen Verfahren auch wegen «Spionage» verantworten müsse.

Wenn ein Mitgliedsland einen Verdächtigen zur Fahndung ausschreiben will, informiert Interpol mit einer «Red Notice» («rote Notiz» oder «rote Ausschreibung») und steuert die länderübergreifende Kooperation. Dündar lebt seit 2016 in Deutschland.

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