Türkische Regierung bestreitet zivile Opfer bei Afrin-Offensive
Bei der Militäroffensive im Nordsyrischen Afrin wurden nach Angaben der türkischen Regierung keine Zivilisten getötet. Sie widerspricht damit Berichten, wonach bei den Angriffen auf die Kurdenmiliz YPG über 100 Menschen gestorben seien.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Angaben der türkischen Regierung sind bei der Afrin-Offensive keine Zivilisten zu Schaden gekommen.
- Dies steht im Widerspruch zu früheren Berichten, wonach über 100 Zivilisten starben.
- Die Offensive der türkischen Armee geht weiter.
«Bei den Operationen der türkischen Streitkräfte gab es bis heute keinen einzigen Zivilisten in der Region, dem auch nur die Nase geblutet hat, geschweige denn, der ums Leben gekommen ist», dies sagte der türkische Vize-Ministerpräsident Bekir Bozdag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Ausserdem werde die Türkei die Offensive gegen Kurdenmiliz YPG fortsetzen, bis sie die Region um Afrin von den Terrororganisationen und ihren Terroristen gesäubert habe.
Berichte von über 100 toten Zivilisten
Diese Darstellung widerspricht den Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach sind bei der Militäroffensive 112 Zivilisten getötet worden, darunter 23 Kinder.
Keine Kompromisse
Die türkische Armee hatte die Offensive am 20. Januar begonnen. Vize-Ministerpräsident Bozdag sagte am Donnerstag, sollten regierungstreue syrische Milizen in der Region die YPG unterstützen, «dann werden auch sie nicht verschont. Wer auch immer versucht, neben diesen Terrororganisationen gegen die türkischen Streitkräfte zu kämpfen, wird für uns zur Zielscheibe.»