Über 30 Russen wollen gegen Präsident Putin antreten
In Russland finden im kommenden Jahr Präsidentschaftswahlen statt. Über 30 Personen haben bereits Interesse angemeldet, heisst es aus Moskau.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin hat – zumindest auf dem Papier – viel Konkurrenz bei den anstehenden Wahlen.
- Laut der Wahlkommission wollen 30 Personen antreten.
- Ob sie Chancen haben, ist fraglich – gewählt wird im März 2024.
Die Favoritenrolle bei den russischen Wahlen vom kommenden Jahr ist klar verteilt. Amtsinhaber Wladimir Putin dürfte erneut mit einem Traumresultat im Amt bestätigt werden.
Doch zumindest auf dem Papier hat der Kremlchef viel Konkurrenz, wie Ella Pamfilowa ankündigt.
Die Chefin der Zentralen Wahlkommission sagt gegenüber der Agentur «Tass»: «Natürlich wird die Kampagne hart umkämpft, weil es offensichtlich mehr als einen Kandidaten geben wird.» Und weiter: «Auf jeden Fall sind es mehr als 30 Kandidaten.»
Jetzt hätten die Kandidaten Zeit, um Wahlkampf zu betreiben. Pamfilowa fügt hinzu: «Meiner Meinung nach hängt das Ausmass des Wettbewerbs mehr von der Qualität als von der Menge der Kandidaten ab.»
Kreml-Sprecher: Recht auf Kandidatur ist Teil der Verfassung
Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow findet es normal, dass Putin Konkurrenz hat. Er sagt laut der «Tass»: «Das ist eine Wahlkampagne und natürlich drücken Leute ihre politischen Ambitionen aus.»
Das Recht zu kandidieren sei Teil der Verfassung – gleichzeitig gebe es auch klare Bedingungen, wer antreten dürfe. Peskow betont: «Die Leute handeln mit der Verfassung als Grundlage.»
Immer wieder sieht sich der Kreml mit Vorwürfen konfrontiert, dass die Putin-Gegenkandidaten nur Scheinkandidaten sind. Aussichtsreichere Kandidatinnen und Kandidaten wie Journalistin Jekaterina Dunzowa werden hingegen von der Wahl ausgeschlossen. Auch der harte Umgang mit dem bekannten Oppositionellen Alexej Nawalny wirft Fragen auf.
Die Wahlen in Russland finden vom 15. bis am 17. März 2024 statt. Falls Putin gewinnt, könnte er bis 2030 im Amt bleiben.