Überschwemmungen in Australien «weiterer Nagel im Sarg» der Tierwelt
Die schwerwiegenden Überschwemmungen in Australien sorgen für viele Probleme für Tiere. Das ganze Ausmass des Schadens für die Tierwelt ist noch nicht klar.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Osten Australiens gab es vor kurzem heftige Überschwemmungen.
- Diese haben der Tierwelt stark geschadet.
- Viele Tiere sind ertrunken oder verhungert und andere haben keinen Lebensraum mehr.
Die jüngsten katastrophalen Überschwemmungen im Osten Australiens haben Experten zufolge auch der Tierwelt schwer zugesetzt. Wie viele Tiere ums Leben gekommen sind, verletzt wurden oder ihren Lebensraum verloren haben, ist Tierschützern zufolge noch unklar. «Was wir wissen ist, dass viele Lebensräume zerstört wurden - und die Auswirkungen dadurch allein sind verheerend: Viele Höhlenbewohner wie der ikonische Wombat sind wahrscheinlich ertrunken.» Das sagte Brodie Meney von der Tierschutzorganisation Aussie Ark am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Viele Gebiete seien aufgrund von Wassermassen, beschädigten Strassen und Erdrutschgefahr weiter nicht zugänglich. So, dass das ganze Ausmass noch nicht abzusehen sei.
Ein weiteres Problem: Viele Wildtiere wurden gezwungen, in Regionen zu ziehen, in denen sie nicht natürlich vorkommen. Dies setzt sie einem höheren Risiko für Autounfälle und Raubtierangriffe aus. «Naturkatastrophen wie diese sind ein weiterer Nagel im Sarg der australischen Tierwelt», betonte Meney.
Tagelanger Starkregen hatte im Februar und März zu historischen Überschwemmungen vor allem im Norden des Bundesstaates New South Wales geführt. In den vergangenen Tagen gab es wegen heftiger Niederschläge Warnungen für die ohnehin schon zerstörte Region.
Viele Tiere vom Aussterben bedroht
Die Zeitung «Sydney Morning Herald» schrieb von «ins Meer geschwemmten Süsswasserschildkröten, durchnässten Wombats, Ameisenigeln, Vögeln und Nasenbeutlern. Aber auch von verhungerten Schlangen, verlassenen Känguru-Jungen und Tausenden toter Nutztiere».
Es bleibe nur zu hoffen, dass nicht so viele Tiere gestorben seien wie bei den massiven Buschbränden. Diese verwüsteten von August 2019 bis März 2020 Millionen Hektar Land. Das sagte Mark Slate von der Organisation Animal Welfare League. Damals waren laut Umweltorganisation WWF fast drei Milliarden Tiere geschädigt oder getötet worden.
Allein in New South Wales sind dem jüngsten Umweltbericht der Behörden zufolge 1043 Arten vom Aussterben bedroht. Mehr als die Hälfte der 991 als bedroht eingestuften terrestrischen Arten wird Prognosen zufolge in 100 Jahren nicht mehr existieren.