Ukraine Krieg: Putins Atom-Drohungen sind leere Worte
Das Wichtigste in Kürze
- Putin hat die russischen «Abschreckungswaffen» in Bereitschaft versetzt.
- Die Angst vor einem Atomkrieg ist aber weiterhin unbegründet, so ein Experte.
- Politikwissenschaftler Laurent Goetschel erklärt, wieso Putin damit nur verlieren würde.
Neue Eskalation im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin hat am Sonntag Alarmbereitschaft für die russischen «Abschreckungswaffen» angeordnet. Gemeint sind damit unter anderem die Atom-Streitkräfte.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nennt den Befehl «unverantwortlich». Die USA und Grossbritannien reagieren auf die Drohung Russlands bewusst unaufgeregt. Doch ist Putins Gebahren wirklich nur strategisch?
«Die Kommunikation von Putin deutet darauf hin, dass er sich bedrängt fühlt», so Laurent Goetschel. Der Professor für Politikwissenschaften an der Universität Basel ist Experte für Konfliktforschung und Aussenpolitikanalyse.
Ukraine-Krieg wird nicht zu Atomkrieg führen
Die Reaktion des Westens sei wohl stärker ausgefallen, als Putin das erwartet hatte. «Es ist auch als Warnung zu verstehen, dass der Westen nicht mit Truppen aktiv selber in den Konflikt eingreifen sollte.» Die westlichen Staaten haben dies in der Vergangenheit aber immer wieder ausgeschlossen.
Sind die Sorgen vor einem Atomkrieg also weiterhin unbegründet? «Ja, davon bin ich nach wie vor überzeugt», so Goetschel.
Atomkrieg wäre ein «Zeichen der Schwäche»
Und weiter: «Mal ganz abgesehen von den enormen humanitären Konsequenzen wäre es auch ein Zeichen der Schwäche.»
Machen Sie sich nach Putins Atom-Drohgebärden Sorgen?
Denn der russische Präsident müsste damit eingestehen, dass er mit konventionellen Waffen sein Ziel nicht erreichen kann. «Am Schluss hätten damit alle verloren, insbesondere aber auch Putin.»