Uluru: Klettern soll bald verboten werden

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Australien,

Touristen aus aller Welt wollen sich die letzte Chance zur Besteigung des Uluru nicht entgehen lassen.

Klettern am Uluru
Australiens «Heiliger Berg», der Uluru (Ayers Rock). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bald darf der australische Berg Uluru nicht mehr bestiegen werden.
  • Touristen aus aller Welt wollen die letze Chance noch ergreifen.

Bis vor einer Weile konnte man sich an Australiens bekanntestem Felsblock noch Souvenirs kaufen mit dem Aufdruck: «I climbed the Uluru» («Ich bin den Uluru hochgeklettert»).

Vor ein paar Jahren hiess es sogar noch: «I climbed the Ayers Rock» – die bis dahin übliche englische Bezeichnung. Das war die Zeit, als die Leute auf so etwas noch stolz sein durften. Gar nicht so lange her.

uluru australien
Touristen klettern Australiens «Heiligen Berg», den Uluru (Ayers Rock) hinauf. - dpa

Irgendwann bürgerte es sich ein, den «Heiligen Berg» von Australiens Ureinwohnern nur noch so zu nennen wie die Aborigines selbst. Dann wurde es verpönt, den 348 Meter hohen Brocken zu besteigen. In ein paar Tagen wird die übrigens ziemlich anstrengende Tour verboten sein.

Strafe: 630 australische Dollar (knapp 390 Euro). Es kann noch teurer werden, bis hin zu einer Gefängnisstrafe.

Zuerst als Bitte jetzt ein Verbot

Das Verbot wurde von der Verwaltung des Nationalparks beschlossen, in dem der Berg liegt. Seither laufen die Vorbereitungen. Die letzten Jahre baten die Anangu, die hier schon seit Ewigkeiten zuhause sind, alle Besucher darum, freiwillig unten zu bleiben.

Viele hielten sich daran. Zehntausende machten sich trotzdem in praller Sonne auf den anderthalb Kilometer langen Weg nach oben. Wenn auch oft mit etwas schlechtem Gewissen. Der 360-Grad-Rundumblick ins Outback war dann aber grandios.

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Der Uluru aus der Vogelperspektive betrachtet. (Archivbild) - Keystone

Parkchef Sammy Wilson, selbst ein Anangu, begründet das Verbot so: «Der Uluru ist für uns ein extrem wichtiger Ort. Kein Spielplatz und auch kein Freizeitpark wie Disneyland.»

Wenn es das nur wäre: Trotz aller Schilder und Broschüren lassen Touristen, wie auf anderen Bergen, haufenweise ihren Abfall liegen. Mangels Toiletten verrichten manche auf dem Unesco-Weltkulturerbe auch ihre Notdurft. Solche Zustände gehören nun bald der Vergangenheit an.

Menschenschlangen vor Berg

Noch allerdings darf man hinauf. Es ist, wenn es dauerhaft bei dem Verbot bleiben sollte, die letzte Chance. So ist am Uluru in diesen Tagen so viel los wie wahrscheinlich nie zuvor in seiner Existenz.

In der halbwegs in der Nähe liegenden Touristensiedlung Yulara sind die Hotels trotz horrender Preise seit Wochen ausgebucht. Auch der Campingplatz ist voll bis auf den letzten Platz.

An manchen Tagen sieht es am Aufstieg zum Uluru nun so aus wie auf einem Foto vom Mount Everest: eine lange Schlange von Menschen, dicht an dicht. Wie eine riesige Ameisenstrasse. Alles in allem werden dieses Jahr mehr als 400 000 Besucher erwartet.

Die Einzigen, die künftig noch nach oben dürfen, sind die Anunga selbst. Sie haben dazu eigentlich aber keinen Grund. Ihre heiligen Stätten sind alle unten am Uluru, in der roten Erde.

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