UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «zutiefst besorgt» über die Zusammenstösse zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften beim «Marsch der Rückkehr» im Gazastreifen geäussert.
Die Proteste im Gazastreifen sollen bis am 15. Mai dauern
Die Proteste im Gazastreifen sollen bis am 15. Mai dauern - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich am Rande eines Krisengipfels besorgt über die Lage im Gazastreifen.
  • Derzeit protestieren Palästinenser im «Marsch der Rückkehr».
  • Die Proteste sollen noch bis am 15. Mai andauern und haben bereits mindestens 14 Todesopfer gefordert.
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Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer, sagte ein Sprecher des Generalsekretärs am Freitag (Ortszeit) in einer Stellungnahme. Bei dem Marsch waren zahlreiche Palästinenser getötet und weitere verletzt worden. Die Vereinten Nationen fürchteten, dass sich die Situation in Gaza in den kommenden Tagen verschlimmern könnte, sagte der stellvertretende Untergeneralsekretär für politische Angelegenheiten, Tayé-Brook Zerihoun, in einem Briefing des Sicherheitsrats. Er ermahnte Israel zur Aufrechterhaltung seiner Verantwortung unter humanitärem Recht. Tödliche Gewalt dürfe nur als letztes Mittel angewandt werden. Zivilisten dürften nicht zum Ziel werden, vor allem keine Kinder.

Aufruf zur Deeskalation

Der UN-Generalsekretär forderte «unabhängige und transparente Ermittlungen» zu den Vorfällen. Zudem rief er die Beteiligten auf, auf jegliche Handlungen zu verzichten, die zu weiteren Todesfällen führen oder die Zivilbevölkerung gefährden könnten. Die Tragödie vom Freitag zeige die Dringlichkeit, mit der der Friedensprozess im Nahen Osten wiederbelebt werden müsse, um es Palästinensern und Israelis zu ermöglichen, in Frieden und Sicherheit als Nachbarn zu leben.

Bis am 15. Mai geplant

Nach palästinensischen Medienberichten waren am Freitag mehr als 20'000 Menschen zum «Marsch der Rückkehr» gekommen. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein «Recht auf Rückkehr» für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab. Die Proteste sollen bis zum 15. Mai dauern. Anlass sind die Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser begehen den 15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700 000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden.

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