UN-Nothilfebüro berichtet von «Blutbad» in Gaza-Spital
«Was ich im Al-Aqsa-Spital in Deir al-Balah gesehen habe, war ein absolutes Blutbad», sagt eine Mitarbeiterin des UN-Nothilfebüros OCHA.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem UN-Nothilfebüro OCHA ist das Al-Aqsa-Spital «völlig überlastet».
- Die Schlange von Menschen, die für eine Operation anstehen, sei sehr gross.
Eine Mitarbeiterin des UN-Nothilfebüros OCHA hat von erneut erschütternden Szenen in einem Spital im Gazastreifen berichtet. «Was ich im Al-Aqsa-Spital in Deir al-Balah gesehen habe, war ein absolutes Blutbad», sagte Gemma Connell dem britischen Sender BBC.
Es gebe viele Verletzte mit «extrem schweren Wunden, die aber nicht behandelt werden können, weil so viele Menschen vor ihnen in der Schlange für eine Operation stehen und das Spital völlig überlastet ist», schilderte Connell nach ihrem Besuch am Montag. Sie habe dabei mit ansehen müssen, «wie ein neunjähriger Junge mit einer verheerenden Kopfverletzung starb», wurde sie am Dienstag zitiert.
Netanjahu: «Kampf in kommenden Tagen vertiefen»
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am selben Tag nach einem Truppenbesuch in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen gesagt, die Armee werde «den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen». Israel handele «in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht», schrieb Netanjahu in einem Gastbeitrag für das «Wall Street Journal».
Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer «so gering wie möglich» zu halten. Nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 20'600 Menschen getötet. Angesichts der hohen Zahl auch ziviler Todesopfer in dem Küstenstreifen ist der israelische Militäreinsatz international stark kritisiert worden.
«Israel zu Unrecht die Schuld an diesen Opfern zu geben, wird die Hamas und andere Terrororganisationen auf der ganzen Welt nur dazu ermutigen, menschliche Schutzschilde einzusetzen», schrieb Netanjahu dazu. Auslöser des Krieges war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza. Sie brachten dabei mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.