UN: Rebellen im Kongo rücken auf weitere Provinzhauptstadt vor

M23-Rebellen bedrohen weitere Stadt in der Demokratischen Republik Kongo.

Kongo
Die M23-Rebellen hatten vor wenigen Tagen Goma angegriffen, die Provinzhauptstadt von Nord-Kivu. (Symbolbild). - AFP/Archiv

Nach der Eskalation im Osten der Demokratischen Republik Kongo rücken die Rebellen den Vereinten Nationen zufolge auf eine weitere Provinzhauptstadt vor. Der für Friedenseinsätze zuständige UN-Vertreter Jean-Pierre Lacroix sagte in New York, die Aufständischen der von Ruanda unterstützten Gruppe M23 seien «etwa 60 Kilometer nördlich von Bukavu und scheinen sich ziemlich schnell zu bewegen». In Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu, leben mehrere Hunderttausend Menschen.

Die Truppen bewegten sich auch in Richtung eines wichtigen Flughafens nördlich von Bukavu. «Wenn sie jetzt diese Einrichtung übernehmen, wäre das ein weiterer wirklich bedeutender Schritt.» Ein UN-Sprecher sagte, dass die Vereinten Nationen als Vorsichtsmassnahme Mitarbeitende aus Bukavu in Sicherheit brächten.

Die M23-Rebellen hatten vor wenigen Tagen Goma angegriffen, die Provinzhauptstadt von Nord-Kivu. Der politische Führer der Rebellen kündigte zuletzt einen Marsch auf die Hauptstadt Kinshasa im Westen des Landes an, um die Regierung von Präsident Félix Tshisekedi zu stürzen. Bei dem Konflikt geht es unter anderem um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze in dem rohstoffreichen Land.

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Im November 2021 tauchten M23-Kämpfer wieder im Ostkongo am Rande des Virunga Nationalparks auf und lieferten sich Gefechte mit kongolesischen Truppen. Die Regierung in Kinshasa beschuldigte Ruanda, hinter diesen Angriffen zu stehen, was von Ruanda zurückgewiesen wurde. Seit März 2022 käme es wieder vermehrt zu Angriffen auf zivile und militärische Einrichtungen im Osten Kongos seitens der M23-Rebellenbewegung. Konflikte mit der kongolesischen Armee träten ebenfalls verstärkt auf. Am 13. Juni 2022 gab der Leiter des ugandischen Distrikts Kisoro an, dass die Rebellen den Ort Bunagana eingenommen haben. Als Folge flohen 5.000 Menschen, darunter auch Polizisten und Soldaten der Demokratischen Republik Kongo, nach Uganda. Angehörige des kongolesischen Parlamentes machten die Streitkräfte Ugandas für die Einnahme der Grenzstadt mitverantwortlich. Insgesamt sollen im Laufe der Zeit 40.000 Menschen ins Aus- oder Umland geflohen sein. Laut Angaben der UNO ereigneten sich am 29. November 2022 Zusammenstöße zwischen M23 und lokalen Milizen in Kishishe, bei der viele Menschen getötet wurden. Die Regierung der DR Kongo nannte 272 Zivilisten unter den Toten.

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