Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) warnt wegen der anhaltenden Gewalt im umkämpften Sudan vor einer drastischen Zunahme der Anzahl hungernder Menschen. In den kommenden Monaten könnten zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen in dem nordostafrikanischen Land in den Hunger abrutschen.
Sudanesische Flüchtlinge gelangen über den Grenzübergang von Argeen nach Ägypten.
Sudanesische Flüchtlinge gelangen über den Grenzübergang von Argeen nach Ägypten. - STR/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das teilte das WFP am Mittwoch mit.
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Den Berechnungen zufolge könnten dann insgesamt mehr als 19 Millionen, also zwei Fünftel der sudanesischen Bevölkerung, betroffen sein.

Die Krise sorge für Ernährungsunsicherheit. Die Preise für Grundnahrungsmittel könnten laut WFP um bis zu 25 Prozent steigen. Sollten Landwirte in den Sommermonaten wegen des Konflikts auf ihren Feldern nicht anbauen können, könnten die Preise weiter steigen.

Schon vor dem Konflikt waren laut Welternährungsprogramm mehr als 15 Millionen Menschen im Sudan von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Kurz nach Ausbruch der Gewalt hatte das WFP seine Arbeit im Sudan eingestellt, nachdem Mitarbeiter ums Leben gekommen waren. Mittlerweile wurde die Arbeit wieder aufgenommen.

In dem Land mit rund 46 Millionen Einwohnern kämpft der De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte seit Mitte April gegen seinen Vize Mohammed Hamdan Daglo, der die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) anführt. Die beiden Generäle hatten die Führung Sudans durch gemeinsame Militärcoups übernommen. Seitdem gibt es blutige Gefechte zwischen den beiden Seiten. Waffenruhen werden immer wieder gebrochen.

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