UNO: Jemen durch Krieg ein Vierteljahrhundert zurückgeworfen

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Jemen,

Der Bürgerkrieg im Jemen hat das bitterarme Land nach Einschätzung der UNO Jahrzehnte in die Vergangenheit katapultiert. Zehn Millionen Menschen leiden Hunger.

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Ein Gebäude im Jemen nach einem Luftangriff im Jahr 2015. Die UNO soll zu Beginn des Konfliktes zu passiv gehandelt haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen herrscht seit vier Jahren ein verheerender Bürgerkrieg.
  • Dieser hat das Land um Jahre zurückgeworfen.
  • Der UNO wird vorgeworfen, zum Konflikt mit ihrer Passivität beigetragen zu haben.

Laut einer Einschätzung der UNO hat der verheerende Bürgerkrieg den Jemen um Jahrzehnte in die Vergangenheit befördert.

Das Land sei nach vier Jahren Krieg «in seiner Entwicklung fast um ein Vierteljahrhundert zurückgeworfen worden.» Dies sagte der Leiter des Entwicklungsprogramms UNDP der UNO, Achim Steiner. Er hielt am Montagabend in New York bei einer Veranstaltung des «Council on Foreign Relations» eine Rede.

80 Prozent der etwa 28 Millionen Jemeniten seien auf Hilfe angewiesen. Zehn Millionen Menschen seien wortwörtlich eine Mahlzeit vom Verhungern entfernt.

Im Jemen kämpfen die Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung des Landes. Ein vom reichen Nachbarland Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis unterstützt die Regierung seit 2015 aus der Luft.

Es hat seitdem mit Bombardements weite Teile der Infrastruktur des Jemens zerstört und auch immer wieder Zivilisten angegriffen. Riad beschuldigt seinen Erzfeind Iran, seinerseits die Huthis zu unterstützen und sie zu Raketenangriffen auf Saudi-Arabien anzustacheln.

UNO soll zum Desaster im Jemen beigetragen haben

Dem deutschen UNO-Diplomaten Steiner zufolge habe die Gemeinschaft bei dem Konflikt mit ihrer anfänglichen Passivität zu dem Desaster beigetragen: «Ich glaube, im Jemen haben wir traurigerweise viel zu lange gewartet.» Dies, bis auch den an dem Stellvertreterkrieg beteiligten Mächten klar geworden sei, dass der Konflikt sich nicht von selbst löse.

Allerdings gebe es Hoffnung für das Land. Der UNDP-Leiter nannte den Rückzug der Huthi-Rebellen vom strategisch wichtigen Hafen Hudaida vor einigen Tagen einen ersten «handfesten Durchbruch». UNO-Einsatzkräfte hätten den Hafen übernommen und reparierten momentan zerstörte Infrastruktur.

Etwa 4000 Menschen würden für die Minenräumung um den Hafen herum eingesetzt. «Das ist ein grosser Schritt, um Vertrauen zu schaffen. Frieden kann tatsächlich funktionierten und das Land könnte damit anfangen, sich wieder zu erholen.»

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