UNRWA-Chef fordert Zweistaaten-Lösung
Der Chef des Palästinenserhilfswerks (UNRWA) drängt auf eine konkrete politische Lösung für Israelis und Palästinenser.
Philippe Lazzarini, der Leiter des UNRWA, äusserte in Genf seine Hoffnung auf einen klaren politischen Pfad zu einer Zweistaaten-Lösung. Er betonte die Notwendigkeit, dass die Rolle von UNRWA in diesem Prozess klar definiert werden muss.
Dies müsste bis Ende Januar geschehen, weil dann ein israelisches Gesetz in Kraft treten soll, das UNRWA die Arbeit in den besetzten Gebieten verbietet. Nur ein palästinensischer Staat sei eine Alternative zu UNRWA sagte der Schweizer.
Gefahr eines Vakuums bei einem Ende von UNWRA
Nach dem Mandat der Vereinten Nationen erfüllt es Staatsaufgaben wie Bildung und Gesundheitswesen für palästinensische Flüchtlinge. Es hat rund 17'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne Alternative würde bei einem Ende von UNRWA ein Vakuum in den Palästinensergebieten entstehen.
Und noch mehr Nährboden für Extremismus und Hass bieten, warnte Lazzarini. In der «UN-Familie» gebe es keinen Plan B für einen Ersatz des UNWRA. Keine andere Organisation innerhalb der Vereinten Nationen könne diese Aufgaben übernehmen.
Die 29 Regierungen im UNRWA-Beirat wollen alle diplomatischen Register ziehen, um Israel zum Umdenken zu bringen. Das sagte der Vorsitzende des Beirates, der Direktor spanischen Entwicklungshilfeorganisation Antón Leis, am Rande einer Sitzung in Genf. Die Mitgliedsländer seien sich in der Verurteilung der Parlamentsentscheidung einig, sagte Leis. Auch Deutschland ist Mitglied des Beirates.