US-Präsident Joe Biden ruft zur Beendigung der Gewalt im Sudan auf und fordert Verhandlungen.
Sudanesische Kinder, die an Unterernährung leiden, werden im April 2024 in einer Klinik von Ärzte ohne Grenzen im Lager Metche, Tschad, nahe der sudanesischen Grenze behandelt. (Archivbild) - keystone/AP Photo/Patricia Simon

US-Präsident Joe Biden hat die Konfliktparteien im Sudan aufgefordert, ihren seit anderthalb Jahren andauernden blutigen Machtkampf zu beenden. Die Gewalt müsse gestoppt und dürfe nicht weiter angeheizt werden, sagte Biden laut Weissem Haus. Die Kriegsparteien müssten ihre Truppen zurückziehen, ungehinderte humanitäre Hilfe in allen Landesteilen ermöglichen und wieder in Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs eintreten.

In dem rohstoffreichen und drittgrössten Land Afrikas ringen seit April 2023 De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und die von ihm kontrollierte Armee mit seinem früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo und dessen Miliz der Rapid Support Forces um die Vorherrschaft. Der Konflikt hat die nach UN-Angaben weltweit grösste Flüchtlingskrise ausgelöst. Mehr als zehn Millionen Menschen wurden vertrieben oder flohen selbst – viele von ihnen mehrmals.

«Eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt»

Ende August scheiterten die jüngsten Bemühungen der USA um Verhandlungen für eine Waffenruhe. Mit Hilfszahlungen von 1,6 Milliarden Dollar (1,44 Milliarden Euro) sind die Vereinigten Staaten nach eigenen Angaben der wichtigste Geldgeber für die Versorgung der Menschen im Sudan.

Biden sagte, das sudanesische Volk erleide «einen sinnlosen Krieg, der eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt verursacht hat». Frauen und Mädchen seien entführt und sexuell missbraucht worden. In Darfur sei eine Hungersnot ausgebrochen, die auch andernorts Millionen Menschen bedrohe. Vergangene Woche hatte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gewarnt, in Nord Darfur könnten schon bald Tausende Kinder an Hunger sterben.

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