Die US-Regierung hat den Iran für die Drohnenangriffe auf zwei Ölanlagen in Saudi-Arabien verantwortlich gemacht.
Rauch über Abkaik
Rauch über Abkaik - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Iran weist Anschuldigungen zurück - Ölproduktion eingebrochen.
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«Der Iran hat einen beispiellosen Angriff auf die globale Energieversorgung verübt», schrieb US-Aussenminister Mike Pompeo am Samstag im Onlinedienst Twitter. Teheran wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Zuvor hatten sich die jemenitischen Huthi-Rebellen zu den Anschlägen bekannt. Die Angriffe führten zu einem Einbruch der Ölproduktion in Saudi-Arabien.

Ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums wies die Anschuldigungen der USA als «unverständlich und unsinnig» zurück. Sie dienten dazu, «künftige Aktionen» gegen den Iran zu rechtfertigen.

US-Aussenminister Pompeo hatte geäussert, es gebe «keinen Beweis, dass die Angriffe aus dem Jemen kamen». Die Huthi-Rebellen werden von Riads Erzfeind Teheran unterstützt. Der Iran müsse für seine «Aggressionen zur Rechenschaft gezogen werden», erklärte Pompeo weiter. Washington werde zusammen mit seinen Verbündeten dafür sorgen, dass die weltweite Energieversorgung sichergestellt sei.

Das «Wall Street Journal» veröffentlichte am Samstagabend einen Bericht, wonach ungenannten Quellen zufolge die USA und Saudi-Arabien die Möglichkeit untersuchten, ob auch Marschflugkörper, die aus dem Irak oder dem Iran abgefeuert wurden, in den Angriff involviert waren. Der Irak wies am Sonntag jegliche Verbindung zu den Attacken zurück.

In den Anlagen des Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais im Osten Saudi-Arabiens waren nach den Angriffen am frühen Samstagmorgen Feuer ausgebrochen. Die Ölproduktion an den beiden Standorten musste vorübergehend eingestellt werden. In Abkaik befindet sich die weltweit grösste Ölaufbereitungsanlage, in Churais ein riesiges Ölfeld.

Nach Angaben des saudiarabischen Energieministers Prinz Abdulasis bin Salman war die Hälfte der gesamten Produktion des Konzerns betroffen, geschätzt 5,7 Millionen Barrel Rohöl pro Tag, fast sechs Prozent der weltweiten Rohölversorgung. Verletzt wurde nach Angaben des Innenministeriums in Riad niemand.

Auch US-Präsident Donald Trump verurteilte die Angriffe und sagte dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in einem Telefonat seine Unterstützung zu. Der mächtige Thronfolger kündigte laut saudiarabischen Staatsmedien an, sein Land sei «willens und fähig», auf diese «terroristische Aggression» zu reagieren. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, zeigte sich «äusserst besorgt» über die Drohnenangriffe.

Die Huthi-Rebellen hatten in den vergangenen Monaten mehrere Raketen- und Drohnenangriffe auf das Nachbarland Saudi-Arabien verübt. Im August reklamierten sie einen Angriff auf ein Ölfeld im Osten des Königreichs für sich.

Bereits Mitte Mai hatten die Rebellen nach eigenen Angaben zwei Ölpumpstationen in der Nähe von Riad mit Drohnen attackiert. Aramco setzte daraufhin aus Sicherheitsgründen vorübergehend den Betrieb seiner Ost-West-Pipeline aus. Die Drohnen-Angriffe erfolgten zwei Tage nach Sabotageakten gegen zwei Öltanker aus Saudi-Arabien.

Die Huthis bezeichneten damals ihre Angriffe als Vergeltung für den von Riad angeführten Militäreinsatz im Jemen. Dort herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Die erneuten Vorfälle verschärfen die Spannungen in der Golfregion, nicht nur zwischen Teheran und Washington, sondern auch zwischen Saudi-Arabien und seinem Erzfeind Iran. Die beiden Mächte führen seit Jahrzehnten einen Kampf um die Vorherrschaft in der Region.

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