Austin zeigt sich zurückhaltend gegenüber Forderungen der Ukraine nach Waffen mit grösserer Reichweite.
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Die USA haben Waffen an die Ukraine ausgeliefert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Senior Airman Stephani Barge

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich mit Blick auf Forderungen der Ukraine, Waffen mit grösserer Reichweite auch gegen Ziele in Russland richten zu dürfen, zurückhaltend gezeigt. «Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit entscheidend sein wird», sagte Austin zum Abschluss der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. Das aktuelle Gefechtsfeld zeigte, dass Russland bestimmte Flugzeuge, die Gleitbomben einsetzten, ausserhalb der Reichweite von Raketen vom US-Typ ATACMS verlegt hätten.

Auf das Nachhaken eines Journalisten, wonach der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesagt habe, es gebe strategische Ziele in Russland, die mit Waffen grösserer Reichweite getroffen werden könnte, reagierte Austin ausweichend. Es gebe viele Ziele in Russland und die Ukraine verfüge über zahlreiche Möglichkeiten, diese anzugreifen – etwa mit Drohnen. «Ich denke, dass wir in absehbarer Zukunft dafür sorgen werden, dass wir uns weiterhin darauf konzentrieren, der Ukraine dabei zu helfen, ihr Hoheitsgebiet wirksam zu verteidigen», so Austin weiter.

Selenskyjs Forderung nach mehr Feuerkraft

Selenskyj hatte zuvor insbesondere Waffen mit grösserer Reichweite gefordert – und freie Hand, diese auch für Schläge gegen Ziele im russischen Hinterland nutzen zu dürfen. «Wir brauchen diese Mittel (...) nicht nur für die besetzten Gebiete der Ukraine, sondern auch für die russischen Gebiete, um Russland zu motivieren, um Frieden zu ersuchen.»

Austin kündigte ausserdem an, der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe im Umfang von rund 250 Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen. In den vergangenen Monaten haben die USA Stück für Stück bereits mehrere Tranchen Militärhilfe bereitgestellt, nachdem der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (56,2 Milliarden Euro) für Kiew freigegeben hatte.

Die USA sind der wichtigste Verbündete und grösste Waffenlieferant Kiews in dessen Abwehrkampf gegen Russland.

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