Wolodymyr Selenskyj drängt auf die Lieferung von Waffen mit grösserer Reichweite zur Verteidigung gegen Russland im Ukraine-Krieg.
Ukraine-Krieg Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen neue Waffen im Ukraine-Krieg. - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj fordert den Westen auf, die Ukraine mit Langstreckenwaffen zu unterstützen.
  • Die Ukraine kontrolliert bereits über 80 Ortschaften im Gebiet Kursk.
  • Die Offensive soll den Druck auf Moskau erhöhen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen mit Nachdruck zur Lieferung von Waffen mit grösserer Reichweite aufgefordert. Dies nach dem Vorstoss seiner Truppen in der russischen Region Kursk im Ukraine-Krieg.

Die Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte, solche Waffen gegen Russland einzusetzen, sei die wichtigste strategische Frage dieses Krieges. Das sagte Selenskyj in seiner in Kiew veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. Im Moment fehle es seitens der westlichen Verbündeten an den nötigen Entscheidungen, kritisierte er.

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Die Ukraine hat in Kursk ein grosses Gebiet eingenommen.
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Tausende Russen mussten evakuiert werden.
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Für Wladimir Putin ist es eine Blamage, schaden wird sie ihm aber kaum.
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Denn viele Russen sehen darin eine Rechtfertigung für den Krieg.
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Zudem geben sie eher den Generälen und Führungskräften als Putin die Schuld.

Als Beispiel nannte er Grossbritannien, das langsamer geworden sei. Der Mut und die Standhaftigkeit der ukrainischen Soldaten machten das Zögern der westlichen Partner derzeit noch wett. «Und wir könnten dem Besatzer effektiv jede Möglichkeit nehmen, vorzurücken und Schaden anzurichten. Wenn unsere Langstreckenfähigkeiten ausreichen würden», sagte der Präsident weiter.

Er hatte immer wieder gefordert, Raketen und Marschflugkörper gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Derzeit gelten dafür Beschränkungen. Die Welt habe gesehen, wie effektiv die Ukraine ihre Unabhängigkeit verteidige und brauche weitere Hilfe, sagte Selenskyj.

Ukraine-Krieg: Selenskyjs Aufruf für mehr Unterstützung

Selenskyj ging erneut auf ein Gespräch mit dem Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, ein. Dieser hatte ihn über weitere Fortschritte der russischen Region Kursk informiert.

«Die Operation entfaltet sich genauso, wie wir es erwartet haben. Die Tapferkeit der Ukrainer erreicht Grosses. Nun verstärken wir unsere Positionen», sagte Selenskyj.

Denkst du, die ukrainische Offensive in Russland führt zu einem raschen Frieden?

Er erwähnte auch noch einmal, dass die Ukraine im Raum Kursk immer mehr russische Kriegsgefangene nehme. Um den Fonds für den nächsten Austausch mit Russland im Ukraine-Krieg aufzufüllen. Ziel sei es, Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft nach Hause zu holen.

Nach letzten Angaben aus Kiew kontrolliert die Ukraine mehr als 80 Ortschaften und 1'500 Quadratkilometer Fläche im Gebiet Kursk. Überprüfbar sind die Angaben der Kriegsparteien nicht von unabhängiger Seite.

Ukraine erhöht Druck auf Moskau

Experten gehen jeweils von der Hälfte der von Kiew genannten Zahlen aus. Im Gebiet Kursk sind rund 10'000 ukrainische Soldaten im Einsatz.

Selenskyj will mit der am 6. August begonnen Offensive nach eigenen Angaben nach den Druck auf Moskau erhöhen, die Kämpfe durch Verhandlungen zu beenden.

Solche Verhandlungen sind allerdings aus russischer Sicht durch die ukrainische Offensive in noch weitere Ferne gerückt.

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