USA verhängen im Fall Khashoggi Sanktionen gegen 17 Saudis
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA sanktionieren 17 Saudis, darunter ist auch der Generalkonsul in Istanbul.
- Grund dafür ist der Mord am Journalisten Jamal Khashoggi.
Im Fall des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul hat die US-Regierung Sanktionen gegen 17 Saudi-Arabier verhängt. Darunter sind der saudische Generalkonsul in Istanbul, Mohammed al-Otaibi, der entlassene königliche Medienberater Saud al-Kahtani, dessen früherer Mitarbeiter Maher Abdulasis Mutreb, und die Angehörigen eines Teams, das für den Tod Khashoggis in der diplomatischen Vertretung verantwortlich gemacht wird, wie das US-Finanzministerium am Donnerstag mitteilte.
Die Betroffenen seien in den «fürchterlichen Mord» an Khashoggi verwickelt gewesen, erklärte US-Finanzminister Steven Mnuchin. Al-Kahtani sei an der Planung der Operation beteiligt gewesen, die zu der Tötung des Journalisten Anfang Oktober im saudiarabischen Konsulat in Istanbul geführt habe. Ausgeführt worden sei die Operation von Mutreb.
Die Sanktionen bestehen darin, dass mögliche Bankkonten und andere Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren werden. US-Bürgern werden jegliche Geschäfte mit ihnen untersagt.
Die Staatsanwaltschaft in Saudi-Arabien hatte zuvor mitgeteilt, dass wegen des Falls Khashoggi elf Verdächtige angeklagt werden sollten. Für fünf von ihnen, die «das Verbrechen angeordnet und verübt haben», werde die Todesstrafe angestrebt. Namen nannte die Anklagebehörde jedoch nicht.
Ein Sprecher der Behörde wies die Hauptverantwortung für die Tötung Khashoggis dem «Leiter des Verhandlungsteams» zu, das für den Einsatz nach Istanbul geflogen war: Dieser habe den Befehl zur Tötung Khashoggis erteilt. Der «Washington Post»-Kolumnist sei im Konsulat betäubt, getötet und zerteilt worden. Die Körperteile seien anschließend an einen Helfer außerhalb des Konsulatsgeländes übergeben worden.
Die Anklagebehörde sprach mit ihren Erklärungen den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman de facto von dem international vielfach vorgebrachten Verdacht frei, die Ermordung des Journalisten angeordnet zu haben. Auch in der Mitteilung des US-Finanzministeriums wird keinerlei Bezug auf den Thronfolger genommen.
Mutreb, der nach Angaben der USA wie auch aus der Türkei der Leiter des Mordkommandos war, hatte den Kronprinzen wiederholt auf Auslandsreisen begleitet.