USA weiten Krieg gegen Taliban aus

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Afghanistan,

Die USA hat in der Nacht auf Montag in Afghanistan Drogenlabore unter Beschuss genommen. Damit sollen die Ressourcen der Taliban geschwächt werden.

Der Schlafmohnanbau dient in Afghanistan der Herstellung von Drogen.
Der Schlafmohnanbau dient in Afghanistan der Herstellung von Drogen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Luftwaffe hat in der Nacht auf Montag in Afghanistan Bomben auf Drogenfabriken abgeworfen.
  • Damit wollen die USA die finanziellen Ressourcen der Taliban schwächen.
  • Ein Sprecher der Taliban dementierte die Nachricht.

Piloten der US-Luftwaffe haben in der Nacht auf Montag in Afghanistan zum ersten Mal Bomben auf mehrere Drogenfabriken abgeworfen. Das bestätigte der Oberbefehlshaber der Nato- und der US-Streitkräfte im Land, General John Nicholson, in einer landesweit übertragenen Pressekonferenz am Montagnachmittag (Ortszeit). Der gemeinsame Einsatz mit afghanischen Streitkräften in der südafghanischen Provinz Helmand habe es gezielt auf die finanziellen Ressourcen der radikalislamischen Taliban abgesehen.

Die Provinz Helmand ist das Zentrum des Schlafmohnanbaus in Afghanistan, der 80 bis 90 Prozent allen Opiums der Welt hervorbringt. Sie ist ausserdem Hochburg der Taliban. Sie besteuern Schlafmohnanbau und Drogenschmuggel, was ihrer Kriegskasse nach wechselnden Angaben jährlich 200 bis 400 Millionen Dollar einbringt. Sie sollen zunehmend auch selbst in die Drogenproduktion einsteigen.

Dementi durch Taliban

Erst vergangene Woche hatten die UN die grösste Opiumernte in der Geschichte des Landes gemeldet: Geschätzte 9000 Tonnen hätten mehrere Ernten in 24 der 34 Provinzen in diesem Jahr hervorgebracht (Nau berichtete).

Ein Sprecher der Taliban, Kari Jusuf Ahmadi, wies Nicholsons Angaben zurück. Es gebe in den Gegenden keine Drogenproduktion. Die USA wollten nur verstecken, dass sie Zivilisten angegriffen hätten. Ein Provinzratsmitglied, das namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, es habe bei den Angriffen möglicherweise zivile Opfer gegeben. «Die meisten, die in solchen Fabriken arbeiten, sind Zivilisten.»

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