Usbekistan will Fluchtbewegung aus Afghanistan verhindern
Usbekistan ist ein Nachbarland von Afghanistan. Es soll nun eine Fluchtbewegung in das eigene Staatsgebiet verhindert werden.
Nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan will das Nachbarland Usbekistan Fluchtbewegungen in das eigene Staatsgebiet verhindern. Jeder Versuch, die Grenze zu verletzen, werde gemäss usbekischem Recht strikt unterbunden, teilte das Aussenministerium am Dienstag in der Hauptstadt Taschkent mit.
Die Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien stehe in Fragen des Grenzschutzes und zur Lage an der Grenze eng in Kontakt mit den militant-islamistischen Taliban. Am vergangenen Wochenende hatten nach usbekischen Angaben 22 Militärflugzeuge und 24 Hubschrauber mit zusammen 585 afghanischen Soldaten das Land erreicht.
Afghanen passieren Grenze illegal
84 afghanische Soldaten waren ausserdem auf dem Landweg in die Ex-Sowjetrepublik geflohen. Darüber hinaus hatten 158 Zivilisten laut Staatsanwaltschaft illegal die Grenze überquert. Ein afghanisches Militärflugzeug wurde abgeschossen.
Dem Aussenministerium zufolge will Usbekistan an den traditionell freundschaftlichen und guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu Afghanistan festhalten. Man wolle sich weiterhin nicht in die inneren Angelegenheiten des Nachbarlandes einmischen und hoffe, dass die Machtübernahme friedlich verlaufe auf Grundlage «der allgemein anerkannten Normen des Völkerrechts», teilte das Ministerium mit.
Die Taliban hatten in den vergangenen Wochen nach dem Abzug der ausländischen Truppen in rasantem Tempo praktisch alle Provinzhauptstädte eingenommen - viele kampflos. Am Sonntag rückten sie auch in Kabul ein. Kämpfe um Kabul gab es keine.