Vatikan spricht 19 getötete Katholiken in Algerien seelig
Katholiken in Algerien wurden Ende der 90er von Islamisten verschleppt und getötet. Der Vatikan spricht sie heute Samstag seelig.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gesandter des Papstes hat in Algerien 19 Katholiken heilig gesprochen.
- Sie wurden 1996 von Islamisten verschleppt und geköpft.
Der Vatikan hat heute Samstag 19 römisch-katholische Opfer von Gewalt in Algerien seliggesprochen. Rund 1200 Menschen versammelten sich unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in der Küstenstadt Oran, wo der Papst-Gesandte Kardinal Angelo Becciu die Seligsprechung vornahm. Die Frauen und Männer waren zwischen 1994 und 1996 während des Bürgerkriegs in dem nordafrikanischen Land ermordet worden.
Unter ihnen waren sieben französische Trappistenmönche. Die Männer im Alter zwischen 45 und 82 Jahren waren im März 1996 von Islamisten aus dem Kloster Tibhirine südwestlich von Algier verschleppt worden. Zwei Monate später wurden ihre abgetrennten Köpfe gefunden. Ihre Geschichte diente 2010 als Vorlage für den französischen Spielfilm «Von Menschen und Göttern».
Die Mönche waren gemeinsam mit dem früheren Bischof von Oran, Pierre Claverie, und elf weiteren Katholiken im Januar als Märtyrer anerkannt worden. Claverie, der sich für einen Dialog mit dem Islam einsetzte, wurde im August 1996 bei einem Attentat gemeinsam mit seinem Fahrer getötet.