Venezuelas Oppositionsführer will nicht aufgeben
Venezuelas Oppositionsführer Edmundo González ruft das Militär zur Unterstützung auf.
Wenige Tage vor der geplanten Vereidigung von Venezuelas autoritärem Präsidenten Nicolás Maduro für eine weitere Amtszeit hat der Oppositionsführer und selbst erklärte Wahlsieger Edmundo González die Streitkräfte dazu aufgerufen, sich auf seine Seite zu schlagen.
«In diesen entscheidenden Momenten für unser Heimatland wende ich mich an Sie mit der Gewissheit, dass wir gemeinsam die Herausforderungen meistern werden, denen wir als Institution und als Nation gegenüberstehen», sagte González in einem Video an die Streitkräfte des südamerikanischen Landes gerichtet.
González reklamiert Sieg bei Präsidentschaftswahl
Diese seien dazu aufgerufen, «die Souveränität und die Achtung des Willens des Volkes zu garantieren». Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im vergangenen Juli hatte Oppositionskandidat González den Sieg für sich reklamiert.
Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden Staatschef Maduro zum Wahlsieger. González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt.
Bisher steht das Militär an Maduros Seite
Schon die Wiederwahl Maduros 2018 war von vielen Ländern nicht anerkannt worden. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich zum Interimspräsidenten, konnte sich aber im Land nicht durchsetzen – auch deshalb, weil das Militär hinter Maduro stand. Auch jetzt versicherten die Streitkräfte ihm wieder ihre Loyalität.
González kündigte zuletzt an, in seine Heimat zurückzukehren und sich am 10. Januar als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen. Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor. Vor wenigen Tagen setzte die Regierung in Caracas ein Kopfgeld von 100'000 US-Dollar auf ihn aus.
Der 75-Jährige befindet sich derzeit auf einer Reise durch mehrere Länder des amerikanischen Kontinents, um für Unterstützung in der Region zu werben. Nach einem Besuch in Argentinien und Uruguay und der Zusammenkunft mit den dortigen Staatspräsidenten hatte González am Sonntag angekündigt, in die US-Hauptstadt Washington zu reisen.