28 Millionen sind in Afghanistan von humanitärer Hilfe abhängig. Die Vereinten Nationen wollen ihre Arbeit im Land fortsetzen.
kabul Masar-e Scharif
Afghanistans Hauptstadt Kabul. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vereinten Nationen bleiben in Afghanistan.
  • Das Arbeitsverbot für afghanische Frauen sorgte zuletzt für Kritik.
  • Das Verbot sei unvereinbar mit den Normen der UN, so die Organisation dazu im April.
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Die Vereinten Nationen (UN) wollen ihre humanitäre Hilfe in Afghanistan fortsetzen. Das teilte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag in der katarischen Hauptstadt Doha mit. «Humanitäre Hilfe ist ein fragiler Rettungsanker für Millionen Afghanen», so der Generalsekretär bei seiner Rede vor Journalisten.

«Die Vereinten Nationen werden in ihrem Engagement, die Menschen Afghanistans zu unterstützen, nicht nachlassen.» Die Organisation sei entschlossen, sich dafür auf die notwendigen Konditionen zu einigen. Guterres fügte ausserdem hinzu, dass es in Zukunft ein weiteres Treffen geben würde.

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Antonio Guterres - AFP

Seit Montag berieten Vertreter der UN und internationale Diplomaten in Doha, um einen einheitlichen Umgang der internationalen Gemeinschaft mit der Taliban-Regierung zu finden. Grund für das Treffen war vor allem die Situation von Frauen und Mädchen, die von den herrschenden islamistischen Taliban systematisch unterdrückt und in vielen Bereichen ausgegrenzt werden.

Für scharfe Kritik hatte jüngst das Arbeitsverbot für afghanische Frauen bei den Vereinten Nationen durch die Taliban gesorgt. Das Verbot sei unvereinbar mit den Normen der UN, so die Organisation dazu im April.

28 Millionen von humanitärer Hilfe abhängig

Die humanitäre Lage in Afghanistan stellt Hilfsorganisationen jedoch vor ein besonderes Dilemma: Laut Guterres erlebt Afghanistan derzeit die grösste humanitäre Krise weltweit. 28 Millionen Menschen seien für ihr Überleben von humanitärer Hilfe abhängig. In dem Land leben geschätzt 37 Millionen Menschen.

Eine mögliche Anerkennung der Taliban-Regierung sei nicht Bestandteil des Treffens in Doha gewesen, betonte Guterres bei seiner Rede. Im April hatte Guterres Stellvertreterin Amina Mohammed mit Äusserungen zu einer möglichen Anerkennung für viel Aufsehen gesorgt und für weitere Proteste von Frauen in Afghanistan gesorgt.

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