Vermisste Britin nach Tsunami in Tonga tot aufgefunden
Angela Glover (†50) wurde vom Tsunami am vergangenen Samstag auf Tonga erfasst. Die Britin versuchte, ihre geliebten Hunde zu retten.
Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer ist das Ausmass der Schäden in Tonga nach dem Tsunami nicht klar.
- Nun wurde im Pazifikstaat aber das erste Opfer gemeldet: die Britin Angela Clover (†50).
- Sie wurde am Strand von einer 1,2 Meter hohen Flutwelle erfasst und mitgerissen.
Der Ausbruch des Untersee-Vulkans in der Nähe von Tonga hat in dem kleinen Pazifikstaat ein erstes Opfer gefordert. Der leblose Körper einer 50-jährigen Britin wurde in Tongas Hauptstadt gefunden, nachdem sie am Samstag vom Tsunami mitgerissen wurde.
Der Ehemann von Angela Glover hatte zuvor eine Suchaktion eingeleitet, um seine Ehefrau zu finden. Gesichtet wurde sie schliesslich in einem «tief liegenden, struppigen, sandigen Gebiet» im Landesinnern.
Erfasst wurde sie von der 1,2 Meter hohen Welle am Strand. Ihr Ehemann James überlebte, weil er auf einen Baum kletterte. Nick Eleini, der Bruder von James, sagte gegenüber «Sky News», dass Angela versucht habe, ihre geliebten Hunde zu retten. Vier ihrer fünf Hunde wurden demnach von dem Tsunami erfasst, lediglich einer wurde bisher lebend gefunden.
Nick sagte, die Familie sei absolut zerstört über die Neuigkeit. «Sie war eine wunderbare Person, die einen ganzen Raum erhellen konnte. Sie war ein absoluter Sonnenschein.»
Angela und ihr Ehemann James waren im Jahr 2015 vom Königreich auf die Insel Nuku'alofa ausgewandert. Angela hatte auf Tonga eine Hunderettungsorganisation ins Leben gerufen. Sie widmete den Grossteil ihrer Zeit auf der Insel den verlassenen und misshandelten Hunden.
Noch immer nur wenig Kommunikation mit Tonga
Zwei Tage nach dem Ausbruch von Hunga Tonga-Hunga Ha'apai herrscht ansonsten noch immer völlige Unklarheit über die Schäden in Tonga. Der Pazifikstaat war am Montag weiter nahezu komplett von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Telefonverbindungen sind unterbrochen, da ein unterseeisches Internetkabel bei dem Vulkanausbruch beschädigt wurde.
Bislang drangen über Satellitentelefon nur bruchstückhaft Informationen von dem Pazifikstaat an die Aussenwelt. Australien und Neuseeland schickten am Montag erste Aufklärungsflugzeuge los. Ersten Berichten zufolge ist die Westküste Tongas möglicherweise schwer von dem Vulkanausbruch betroffen.
Der Vulkanausbruch am Samstag war einer der schwersten seit Jahrzehnten und noch im weit entfernten Alaska messbar. In weitem Umkreis im Pazifik gingen Asche und saurer Regen nieder. Die Eruption führte zu Tsunamiwellen, die noch an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA zu bemerken waren.