Austin Tice: Hoffnung auf Rückkehr des US-Journalisten
Nach dem Sturz von Assad in Syrien gibt es Hoffnung für den verschleppten US-Journalisten Austin Tice. Berichte über mögliche Freilassung sorgen für Furore.
«Der Tagesspiegel» berichtet, dass örtliche Journalisten Fotos und Videos eines Mannes veröffentlicht haben, bei dem es sich um Austin Tice handeln soll. Ein Schutzwächter habe ihn angeblich in einem Dorf nahe Damaskus entdeckt.
Allerdings gibt es Zweifel an der Identität des Mannes. «Watson» zitiert eine CNN-Journalistin: «Dies ist 100 Prozent nicht Austin Tice. Ich habe keine Ahnung, wer es ist, aber es ist nicht Austin.»
Auch NBC-Journalist Matt Bradley geht davon aus, dass es sich nicht um Austin Tice handle. Eine offizielle Bestätigung der US-Regierung oder von Tices Familie liegt bislang nicht vor.
Hoffnungsvolle Aussagen
Tices Familie äusserte sich an einer Pressekonferenz kürzlich hoffnungsvoll. «Die Tagesschau» zitiert seine Mutter Debra Tice: «Austin Tice ist am Leben.»
Auch US-Präsident Joe Biden zeigte sich optimistisch. Laut «n-tv» sagte er: «Wir glauben, dass er am Leben ist. Wir glauben, dass wir ihn zurückholen können.»
Austin Tice seit 2012 entführt
Austin Tice wurde im August 2012 in der Nähe von Damaskus entführt. Er arbeitete als freier Journalist und berichtete über den syrischen Bürgerkrieg.
«Focus Online» erwähnt, dass die US-Regierung 2022 mitteilte, sie wisse mit Sicherheit, «dass er vom syrischen Regime festgehalten worden ist». Das Assad-Regime wies dies damals zurück.
Bemühungen um Freilassung
Die US-Regierung intensiviert ihre Bemühungen um Tices Freilassung. Jake Sullivan, Bidens Nationaler Sicherheitsberater, erklärte laut «Tagesschau»:
«Wir werden tun, was nötig ist, um Austin Tice sicher nach Hause zu bringen.»
Das FBI hat eine Belohnung von bis zu einer Million Dollar für Hinweise zu Tices Aufenthaltsort ausgesetzt.
Hoffnung durch politische Veränderungen
Tices Familie sieht in der aktuellen Situation in Syrien eine Chance. Seine Schwester Naomi sagte gemäss «n-tv»:
«Im Chaos gibt es auch Möglichkeiten. Und ich denke, viele von uns konzentrieren sich im Moment genau darauf.»
Die Entwicklungen in Syrien könnten möglicherweise zu neuen Informationen über Tices Verbleib führen.
Internationale Aufmerksamkeit
Der Fall Austin Tice hat internationale Aufmerksamkeit erregt. Mouaz Moustafa von der Syrian Emergency Task Force bezeichnete Tice in der CBS-Sendung «Face the Nation» als «Helden».
So habe Tice über die Not des syrischen Volkes berichtet. Die Situation verdeutlicht die anhaltenden Gefahren für Journalisten in Krisengebieten.
«N-tv» berichtet, dass Syrien auf der Rangliste der Pressefreiheit von «Reporter ohne Grenzen» auf dem vorletzten Platz liegt.