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SRF: Reporter riechen in Assads Horror-Knast «Geruch von Tod»

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Syrien,

Aus Syriens Ex-Knast erreichen uns Horror-Bilder. Mittendrin das SRF-Nahost-Korrespondentenduo. Was sie dort antreffen, wird die beiden noch lange beschäftigen.

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SRF-Korrespondentin Anita Bünter beim Assad-Foltergefängnis in Damaskus. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei SRF-Reporter haben Assads Foltergefängnis Saydnaya besucht.
  • Jonas Bischoff und Anita Bünter zeigen, wie «menschenunwürdig» die Zustände dort waren.
  • Ein Einsatz, an den sie sich «noch lange zurückerinnern» werden, so Bischoff.

Das war wohl auch für hartgesottene Reporter ein besonders schwerer Einsatz.

Das SRF-Korrespondentenduo Anita Bünter und Jonas Bischoff wagt sich am Dienstag für «10vor10» in das Foltergefängnis Saydnaya in Syrien.

Nur zwei Tage, nachdem das Assad-Regime gestürzt wurde und der Machthaber aus dem Land geflohen ist.

Was sich den beiden im Folterknast präsentiert, ist nur schwer zu verdauen. Anita Bünter wird von den Syrern Abdallah und Youssif durch das Gefängnis geführt. Sie hatten am Sonntag zusammen mit den Rebellen geholfen, Gefangene zu befreien.

Im Keller des Gefängnisses entdeckten sie 50 Zellen. «17 Personen waren hier eingesperrt, und es gab nur eine Toilette», erzählt einer der beiden.

Bünter schildert, dass im Gefängniskeller «ein beissender Geruch nach Tod» in der Luft liegt. Unter der Assad-Herrschaft wurden dort tausende Menschen willkürlich umgebracht. «Von vielen fehlt jede Spur», so Bünter.

Dann zeigen Abdallah und Youssif auf ein Loch und erklären: «In dieses Loch haben sie Leichen geworfen und sie in Säure aufgelöst.»

«Ausmass des Grauens ist bedrückend»

Unzählige Ex-Gefangene wollen den Schweizer Journalisten ihre Geschichte erzählen, die von Folter und täglichem sexuellem Missbrauch geprägt ist.

Bischoff beschreibt im Interview mit «10 vor 10»-Moderatorin Bigna Silberschmidt, wie sehr sie das Ganze mitgenommen hat.

«Das schiere Ausmass des Grauens in diesem Gefängnis ist wirklich sehr bedrückend. Daran werden wir uns noch lange zurückerinnern.»

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Jonas Bischoff von SRF erklärt: «Daran werden wir uns noch lange zurückerinnern.» - SRF «10 vor 10»

Die Zustände, die sie im Gefängnis angetroffen haben, liessen sich mit einem Stichwort zusammenfassen: «Menschenunwürdig.»

SRF gibt Mitarbeitern Kriegsreporter-Kurs

Ein Einsatz, der nachhallt. Wie gehen die Reporter von SRF damit um?

«Natürlich sind solche Einsätze in Krisen- und Kriegsgebieten belastend», erklärt Stefan Reinhart, Leiter Auslandskorrespondentinnen und -Korrespondenten bei SRF gegenüber Nau.ch.

Menschliches Elend, Verzweiflung und Gewalt so nahe zu erleben, gehe an niemandem spurlos vorbei.

«Wichtig ist, dass wir nur speziell geschulte Kolleginnen und Kollegen in solche Gebiete schicken», betont er.

Kehrt nach dem Sturz von Assad in Syrien Frieden ein?

Voraussetzung sei ein absolvierter Kurs für Kriegsreporterinnen und -reporter. «Dort lernen unsere Leute, wie man sich bewegt, und vor allem; wie man sich bestmöglich schützt.» Dazu gehöre auch der Umgang mit belastenden Erlebnissen.

Zudem bietet SRF allen Mitarbeitenden in Krisengebieten Hilfsangebote rund um die Uhr an.

Und Reinhard betont: «Unsere Leute wissen: Sie können jederzeit abbrechen, wenn es nicht mehr geht.»

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Kommentare

User #8720 (nicht angemeldet)

Finde NAU an sich gut. Doch die Kommentare sind teilweise echt primitiv.

User #4820 (nicht angemeldet)

Die heutige SRG-Chefin Susanne Wille präsentierte 2016 stolz ein «Exklusiv-Interview» des nach Syrien gereisten Sandro Brotz mit Präsident Baschar al-Assad. SRF war unendlich stolz auf das «Exklusiv-Interview» und verpflichtete sich gegenüber dem Diktator, nichts zu schneiden und das Interview in voller Länge zu senden. Kritisch gegenüber dem syrischen Regime gab sich der verstorbene Glarner Ständerat This Jenny (SVP), der sich 2014 in der „Schweiz am Sonntag“ ärgerte, dass die syrischen Diplomaten in der Westschweiz mit allen Ehren empfangen wurden, anstatt sie zu verhaften und den zuständigen Richtern zuzuführen. Dies, so Jenny, «nachdem dieselbe syrische Regierung ihr eigenes Volk in einem nun schon Jahre dauernden Bürgerkrieg gemordet, zerbombt und abgeschlachtet hat».

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