Vertrauter von Boliviens Ex-Staatschef Evo Morales festgenommen
Faustino Yucra, ein enger Vertrauter von Boliviens ehemaligem Staatschef Evo Morales, ist in Untersuchungshaft gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Faustino Yucra wurde festgenommen und in ein Gefängnis gebracht.
- Er ist ein enger Vertrauter von Boliviens Ex-Staatschef Evo Morales.
- Dieser hatte ihm Anweisungen zur Sabotage des Landes gegeben.
Ein Vertrauter des ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales ist in Bolivien in Untersuchungshaft gekommen. Faustino Yucra wurde auf Anordnung einer Richterin in ein Gefängnis in der Nähe von Santa Cruz gebracht. Dies berichtete die bolivianische Zeitung «La Razón» am Donnerstag (Ortszeit).
Yucra werden demnach die Bildung einer kriminellen Vereinigung, die Anstiftung zu einer Straftat sowie die illegale Herstellung von Sprengstoffen vorgeworfen.
Yucra erhielt Anweisungen von Morales
Yucra war dabei gefilmt worden, wie er per Telefon Anweisungen mutmasslich von Ex-Präsident Morales bekam. Während der Unruhen in Bolivien sollte er nach der Präsidentenwahl vom 20. Oktober Städte blockieren und so die Lieferung von Lebensmittel verhindern. Dies sollte die Übergangsregierung von Jeanine Áñez in die Bredouille bringen.
Der damalige indigene Präsident Morales war auf Druck des Militärs zurückgetreten, nachdem ihm Wahlbetrug vorgeworfen worden war. Daraufhin übernahm eine Interimsregierung. Die Anhänger von Morales sowie seine Verbündeten in der Region sprechen von einem Putsch. Der Ex-Präsident lebt derzeit im Exil in Argentinien.
Stimme von Morales auf Aufnahmen
Die kolumbianische Staatsanwaltschaft war zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den Aufnahmen um die Stimme Morales' handelte. Yucras Anwalt zufolge soll es sich bei dem Video um eine Montage gehandelt haben. So berichtete die Zeitung «El Deber» am Donnerstag (Ortszeit).
Yucra war seit November 2019 gesucht und am Mittwoch festgenommen worden. «Alle Personen, die geholfen haben, den MAS-Anführer zu verstecken, befinden sich in ernsthaften Schwierigkeiten». So zitierte die Zeitung «Página Siete» Regierungsminister Arturo Murillo. Dieser kündigte an, die Höchststrafe von 30 Jahren Haft fordern zu wollen.