Viele Corona-Tote in Tunesien - Hilfe aus Europa
In Tunesien wird die Corona-Lage immer schlimmer. Wegen fehlender medizinischer Ausrüstung hat Deutschland nun Hilfe angekündigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Pandemie breitet sich in Tunesien immer weiter aus.
- Die Spitäler sind überlastet und die Zahl der Toten steigt.
- Deutschland und Italien haben nun angekündigt, Ausrüstung zu schicken.
In Tunesien breitet sich die Corona-Pandemie weiter stark aus. Allein im Juni sind mehr als 2000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Im selben Zeitraum behandelten Krankenhäuser knapp 3000 Covid-19-Patienten, wie am Dienstag aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Mangel an medizinischer Ausrüstung
Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Das Land setzt deshalb nun auf Hilfe aus dem Ausland: Aus Deutschland sollen etwa laut einer Erklärung von Präsident Kais Saied 25 Beatmungsgeräte geliefert werden. Auch Italien schickt demnach Ausrüstung.
In der vergangenen Woche waren täglich rund 3500 Neuinfektionen gemeldet worden, am Montag waren es knapp 2000. Mehr als jeder dritte Coronatest fällt positiv aus. Auch 18 Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden inzwischen registriert.

Besonders betroffen ist die Provinz Siliana - dort beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz 700. Das ist die höchste Rate in Tunesien bislang. Deutschland betrachtet Regionen und Länder ab einem Wert von 50 als Risikogebiete.
Lokalen Medien zufolge ignoriert die Bevölkerung indes lokale Beschränkungen in besonders betroffenen Regionen. Mancherorts soll nun die Armee helfen, die Massnahmen durchzusetzen. Die Impfkampagne geht nur langsam voran: Von den rund 11,5 Millionen Einwohnern wurden bislang knapp 1,8 Millionen geimpft. Gut 500'000 von ihnen haben den vollen Impfschutz erhalten.