Saied: Tunesiens Präsident gewinnt vorläufige Wahlen
Kais Saied gewinnt die tunesische Präsidentschaftswahl mit 90 Prozent der Stimmen.
Kais Saied bleibt Präsident von Tunesien. Laut vorläufigen Ergebnissen der Wahlbehörde ISIE erhielt er 90,69 Prozent der Stimmen, wie «Maghreb-Post» berichtet.
Der 66-jährige Amtsinhaber setzte sich damit deutlich gegen seine beiden Konkurrenten durch. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 28,8 Prozent, was die politische Unzufriedenheit vieler Tunesier widerspiegelt.
Saieds Versprechen für die Zukunft
In seiner Siegesrede kündigte Saied an, weiter gegen Korruption zu kämpfen. Er versprach, das Land von «Korrupten, Verrätern und Verschwörern» zu säubern, wie «DW» meldet.
Saied sieht seinen Sieg als Fortsetzung der Revolution. Er betont, dass die Macht in den Händen des Volkes liegen soll.
Kritik an der Wahl
Die Opposition kritisiert das Wahlergebnis scharf. Aus dem Umfeld der islamistischen Partei Ennahda wird die Wahl als unglaubwürdig bezeichnet, so «Maghreb-Post«.
Kritiker befürchten, dass Saied seinen repressiven Kurs weiter verstärken könnte. Viele Oppositionelle wurden im Vorfeld inhaftiert oder nicht zur Wahl zugelassen.
Saied, geboren 1958 in Tunis, hat einen Hintergrund im Völkerrecht. Er war Dozent an verschiedenen Universitäten und ist seit 1997 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Internationalen Akademie für Verfassungsrecht.
2019 gewann Saied überraschend die Präsidentschaftswahlen. Seitdem hat er schrittweise mehr Macht auf sich vereint und 2022 eine neue Verfassung durchgesetzt.