Die WHO initiiert ein Impfstoffprojekt gegen Vogelgrippe in ärmeren Ländern.
Die mRNA-Technologie hat zur Entwicklung von Coronaimpfstoffen im Rekordtempo beigetragen (Archivbild)
Die mRNA-Technologie hat zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen im Rekordtempo beigetragen. (Symbolbild) - Sven Hoppe/dpa

Zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Vogelgrippe in ärmeren Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Projekt in Argentinien gestartet. Es geht um einen Impfstoff gegen das H5N1-Virus auf Basis der mRNA-Technologie, die während der Corona-Pandemie zur Entwicklung von Impfstoffen in Rekordzeit beigetragen hat.

Der argentinische Hersteller Sinergium Biotech hat bereits einen Impfstoffkandidaten, der jetzt mit Unterstützung der WHO und der Organisation Medicines Patent Pool (MPP) weiter entwickelt werden soll. Das Unternehmen will die Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten in präklinischen Modellen nachweisen.

Ziel von MPP ist es, Menschen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen Zugang zu hochwertigen und erschwinglichen Medikamenten zu verschaffen.

mRNA-Transferprogramm für Forschungskapazitäten

WHO und MPP haben auf der Höhe der Corona-Pandemie vor drei Jahren ein mRNA-Transferprogramm entwickelt, um Forschungskapazitäten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen zu fördern.

«Vogelgrippeviren stellen ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, weil sie unter Tieren weit verbreitet sind und das Potenzial haben, eine Pandemie auszulösen», teilte die WHO mit.

Das H5N1-Virus hat sich weltweit ausgebreitet. Betroffen sind Wild- und Farmtiere, darunter neuerdings auch Kühe. Bislang waren die meisten infizierten Menschen in engem Kontakt mit Tieren. Es gibt nach bisherigen Erkenntnissen keine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Die Sorge ist aber, dass sich das Virus in Säugetieren weiter verändert und anpasst.

Situation der Vogelgrippe in der Schweiz

In der Schweiz sind laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehrere Fälle der «hochpathogenen aviären Influenza» (HPAI) bei Haus- und Wildvögeln gemeldet worden. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erklärte bereits 2022 die gesamte Schweiz zum Kontrollgebiet mit erhöhten Sicherheitsauflagen. Bis jüngst gab es in der Schweiz noch keinen laborbestätigten Fall von H5N1 bei Menschen.

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