Vom Gespött zur Touristen-Attraktion
Das Wichtigste in Kürze
- Der Weihnachtsbaum in Rom hat seine sowieso schon spärlichen Nadeln nach wenigen Tagen verloren.
- Der Baum wurde zum Gespött und erhielt den Spitznamen «Spelacchio», zu Deutsch: «der Gerupfte».
Zahlreiche Menschen kommen vorbei und heften Botschaften an den allseits
kritisierten Mager-Baum, der den Spitznamen «Spelacchio» bekommen hat («der
Gerupfte»).
«R.I.P. - riposa in pellet», schreibt einer,
also «Ruhe in Pellets». Ein anderer hat eine Botschaft des Baums, der aus einem
Bergtal in den Dolomiten stammt, verfasst: «Zuhause ging es mir gut, Frische,
Frieden, Ruhe... Dann haben sie mich hierher gebracht, damit mich alle
bewundern, oder zumindest dachte ich das. Ich habe mich schön gefühlt. Gross.
Imponierend. Elegant. Aber dann begannen die Probleme. Schlechte Luft. Winzige
Lebewesen, die mich von unten anschauen und alle über mich lachen.»
Andere wiederum legten «Geschenke» für die Stadtverwaltung unter den Baum,
zum Beispiel ein von einem der vielen römischen Schlaglöcher demoliertes
Autorad.
Bürgermeisterin
fordert Schadenersatz
Seit mehr als zwei Wochen tobt ein Streit um den Weihnachtsbaum, für den die
Stadt 50’000 Euro ausgegeben haben soll und der mittlerweile für «tot» erklärt
wurde.
Der Spott geht vor allem auf das Konto der Bürgermeisterin Virginia Raggi,
die den Römern schon das zweite Jahr in Folge einen so wenig prächtigen Baum
präsentiert hat. Raggi hatte angekündigt, dass sie Schadenersatz für den Baum
verlangen wolle. Etwas sei beim Transport schief gegangen, so dass
«Spelacchio» schon nach wenigen Tagen seine sowieso schon sehr spärlichen
Nadeln verloren habe.