Wahlbeobachter melden erste Unregelmässigkeiten bei Türkei-Wahl
Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Türkei haben Wahlbeobachter erste Unregelmässigkeiten gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Wahlbeobachter berichten von Unregelmässigkeitein bei den Wahlen in Sanliurfa (TUR).
- Es würden bewaffnete Personen ganz offen herumlaufen und die Wahlatmosphäre bedrohen.
In der südosttürkischen Provinz Sanliurfa sei am Sonntag versucht worden, Wahlbeobachter mit «Schlägen, Drohungen und Angriffen» von den Urnen fernzuhalten, berichtet der Sprecher der grössten Oppositionspartei CHP, Bülent Tezcan. Im Bezirk Suruc in Sanliurfa «laufen bewaffnete Personen ganz offen herum und bedrohen die Wahlatmosphäre». Sanliurfa ist eine Hochburg der Regierungspartei AKP. In manchen Regionen dort ist aber die pro-kurdische HDP dominant.
Männer wählen für ihre Frauen
Die regierungskritische Wahlbeobachter-Plattform dokuz8haber teilte zudem mit, in Sanliurfa gebe es Berichte, wonach Männer für ihre Frauen abgestimmt hätten und ein Wähler verprügelt worden sei. Dokuz8haber berichtete auch über Vorfälle in anderen Provinzen, etwa im südosttürkischen Diyarbakir.
«Jeder Schatten auf der Wahl ist ein Schlag gegen unsere Demokratie»
CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu erinnerte alle Beamte daran, dass sie für den Staat arbeiteten und sich nicht dem Druck einer Partei beugen dürften.
Der Vorsitzende der türkischen Wahlkommissionen (YSK), Sadi Güven, sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, dass es in Suruc Meldungen über sicherheitsrelevante Vorfälle gebe. Die YSK sei aktiv geworden.