Waldbrand in Kalifornien breitet sich aus - Zehntausende ohne Strom
Das Wichtigste in Kürze
- In Kalifornien herrscht derzeit ein verheerender Buschbrand.
- Aufgrund der drohenden Gefahr wurde zehntausenden Menschen der Strom abgestellt.
Ein Wald- und Buschbrand im US-Bundesstaat Kalifornien hat sich wegen starker Winde innerhalb weniger Stunden auf eine Fläche von rund 4000 Hektar (40 Quadratkilometer) ausgebreitet. Das Feuer in der Nähe des Ortes Geyserville nördlich von San Francisco sei derzeit noch völlig ausser Kontrolle. Dies erklärte die örtliche Polizei am Donnerstagmorgen (Ortszeit) über Twitter.
Ursache des Brandes zunächst unklar
Im Bezirk Sonoma - bekannt vor allem als Weinbaugebiet - wurde deshalb für Hunderte Häuser eine verpflichtende Evakuierung angeordnet. Dies berichteten örtliche Medien. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar.
Der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) hatte erst am Mittwoch bekanntgegeben, in Teilen Nordkaliforniens wegen erhöhter Waldbrandgefahr zum zweiten Mal in diesem Monat den Strom abzuschalten. Bis zu 179'000 Kunden in 17 Bezirken des Westküstenstaates sollten in den nächsten Tagen von der Massnahme betroffen sein. Darunter auch Sonoma, der Ort des jüngsten Brandes. Das Unternehmen erklärte, wegen vorhergesagter starker Winde und grosser Trockenheit herrsche erhöhte Brandgefahr.
Strom für 700'000 Kunden abgeschaltet
Vor zwei Wochen war der Strom für mehr als 700'000 Kunden abgeschaltet worden. In zahlreichen Regionen, auch in Ballungsräumen um San Francisco, sassen Menschen im Dunkeln. Geschäfte und Schulen blieben geschlossen, Ampelanlagen fielen aus. Kunden und Politiker hatten die drastische Massnahme des Energieversorgers kritisiert.
Ihr Vorwurf: PG&E habe es über Jahre hinweg versäumt, in das Netz zu investieren und seine Anlagen zu modernisieren. Kritik wegen schlecht gewarteter Stromleitungen ist nach zahlreichen Grossbränden in den vergangenen Jahren immer wieder laut geworden.
Der verheerende Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete.