Warnschüsse: Russisches Kriegsschiff soll Frachter gestoppt haben
Moskau hat verlauten lassen, jedes Schiff als feindlich zu betrachten, welches die Ukraine anläuft. So kam es auf dem Schwarzen Meer zu Warnschüssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Warnschüssen soll ein russisches Kriegsschiff einen Frachter gestoppt haben.
- Moskau kündigte an, jedes Schiff mit Kurs Ukraine als Bedrohung zu betrachten.
- Der Vorfall soll sich nahe der türkischen Küste zugetragen haben.
Ein russisches Kriegsschiff soll auf dem Schwarzen Meer am Sonntag ein Frachtschiff Richtung Ukraine mit Warnschüssen gestoppt haben. Das gab das Verteidigungsministerium in Moskau an. Beteiligt an dem Zwischenfall waren demnach das russische Patrouillenboot «Wassili Bykow» und ein Frachter unter der Flagge von Palau. Das Ministerium bezeichnete diesen als «Sukra Okan».
Gemeint war wahrscheinlich der türkische Frachter «Sukru Okan», der unter der Flagge des Pazifikstaates Palau fährt. Dieser war am Sonntag auf dem Schwarzen Meer unterwegs. Bestätigungen des Zwischenfalls von türkischer oder anderer Seite gab es zunächst nicht.
Der Frachter sei um 6.40 Uhr Moskauer Zeit (5.40 Uhr MESZ) auf dem Weg in den ukrainischen Donauhafen Ismail gewesen. Das russische Militär gab bekannt, dass dieser nicht auf Stoppsignale reagiert habe.
Frachter reagierte auf Warnschüsse
Darauf seien Warnschüsse aus automatischen Waffen abgegeben worden. Das Schiff habe gestoppt. Mit einem Hubschrauber seien Soldaten zur Kontrolle der Fracht übergesetzt worden. Nach der Kontrolle habe das Schiff die Fahrt nach Ismail fortsetzen können.
Russland blockiert seit Mitte Juli wieder ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer. Moskau drohte an, alle Schiffe als feindlich zu betrachten, die die Ukraine anliefen.
Frachter sollte nach Rumänien
Als Ort des Zwischenfalls nannte das russische Ministerium nur grob den Südwesten des Schwarzen Meeres. Dem Online-Schiffstracker Vesselfinder zufolge fuhr die «Sukru Okan» am Sonntagmorgen vor der türkischen Küste nach Norden. Gegen Mittag soll er bulgarische Hoheitsgewässer erreicht haben. Demnach dürfte sich der Vorfall dicht vor der türkischen Küste ereignet haben.
Als Ziel der «Sukru Okan» war bei Vesselfinder nicht Ismail, sondern Sulina in Rumänien verzeichnet.