Was die Weinstein-Affäre in den USA verändert
Harvey Weinstein hat eine Lawine losgetreten. Belästigungsvorwürfe wühlen in den USA nicht nur die Unterhaltungsbranche auf. Wird sich Hollywood ändern?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Weinstein-Affäre hat einen Domino-Effekt ausgelöst.
- Dadurch entstand auch #MeToo, unter dem sich viele Frauen zu sexuellem Missbrauch äusserten.
Wie ein Lauffeuer hat sich die Diskussion seit der Causa Weinstein auf andere Gesellschaftsbereiche ausgebreitet, alle paar Tage wird das «#MeToo» der Massen im Internet durch neue Vorwürfe unterfüttert. Frauen wagen sich zunehmend auch mit Anschuldigungen an die Öffentlichkeit, die sich auf Vorfälle von vor Jahrzehnten beziehen. Es wirkt wie ein kollektiver Befreiungsschlag - als wolle sich die US-amerikanische Gesellschaft von all dem über Jahre angesammelten Schmutz, von all den düsteren Geschichten endlich lösen.
Mit Weinstein begann alles
Vorwürfe von Sexismus, Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen gab es im Showbusiness schon immer. Doch mit dem rasanten Absturz des einst mächtigen Hollywood-Moguls Weinstein kam eine Lawine mit weitreichenden Folgen ins Rollen. Für den Oscar-prämierten Produzenten ging es nach Vorwürfen Dutzender Frauen - von Belästigung bis Vergewaltigung - Schlag auf Schlag: Rausschmiss aus dem eigenen Filmstudio The Weinstein Company (TWC), die Oscar-Akademie feuert ihn, die Polizei ermittelt, eine Flut von Klagen steht bevor.
Hollywoods alte Regeln seien überholt
Weinstein stehe eine «juristische Hölle» vor, die ihn pleite machen oder hinter Gitter bringen könnte, schreibt das Branchenblatt «Hollywood Reporter».
«Nulltoleranz für sexuelles Fehlverhalten ist an der Tagesordnung», schreibt die US-Journalistin Sharon Waxman, Gründerin des Branchenportals «The Wrap». Hollywoods alte Regeln, die Jahrzehnte galten, seien überholt. Tatsächlich reagiert die Unterhaltungsbranche nun blitzschnell.
Prominente sorgen dafür, dass die Thematik in den Schlagzeilen bleibt.