Wegen Coronavirus: Balis streunende Hunde leiden an Hunger
Aufgrund des Coronavirus leiden die vierbeinigen Bewohner Indonesiens an starkem Hunger. Warum das so ist, erklärt die Organisation «Vier Pfoten».
Das Wichtigste in Kürze
- Streunende Hunde und Katzen auf Bali leiden unter extremem Hunger.
- Dies, weil Restaurants geschlossen sind und Touristen fehlen.
- «Vier Pfoten» hat darum ein Fütterungs-Projekt gestartet.
Durch Reisesperren aufgrund des Coronavirus wurde der Tourismus in Bali komplett lahmgelegt. Für einige der vierbeinigen Bewohner der Insel Bali bedeutet dies vor allen Dingen eins: Hunger.
Streunende Hunde und Katzen seien, so erklärt die weltweite Tierschutzorganisation «Vier Pfoten», auf die Tourismusindustrie als Nahrungsquelle angewiesen. Durch die Schliessung von Restaurants fehle diese Futterquelle, schreibt die Organisation in einem Bericht.
Coronavirus lässt Streuner hungern
«Vier Pfoten» hat gemeinsam mit ihrem lokalen Partner, der Bali Animal Welfare Association (BAWA), ein Fütterungsprojekt auf Bali gestartet. Hiermit sollen streunende Vierbeiner in 13 Zielregionen unterstützt werden.
«Durch gestrichene Flüge, verlorene Arbeitsplätze, sowie geschlossene Restaurants haben die Streuner auf der Insel ihre Nahrungsquellen verloren», sagt Dr. Katherine Polak, Leiterin der «Vier Pfoten» Streunerhilfe-Projekte in Südostasien.
Und sie fügt an: «Angetrieben durch die Hungersnot stehlen die Streuner Futter oder jagen und töten Nutztiere. Das führt oft dazu, dass die Hunde vergiftet oder brutal getötet werden.»
Hunde werden durch Fütterung vor Fleischhandel gerettet
Die Fütterungen haben auch noch einen weiteren Zweck: Mit den Fütterungen stellt «Vier Pfoten» auch sicher, dass die Streuner nicht für den Hundefleischhandel eingefangen und getötet werden.
Obwohl Verordnungen den Verzehr von Hundefleisch verbieten, zeigen Recherchen, dass in Indonesien jedes Jahr über eine Million Hunde getötet werden.
«Streunende Hunde sind nämlich eine leichte Beute. Wir müssen dafür sorgen, dass Balis Hunde nicht in die Hände von Hundefleischhändlern geraten», sagt Polak.