Weiterer Tanker im Persischen Golf wegen Ölschmuggel festgesetzt
In der Strasse von Hormus hat der Iran einen weiteren «ausländischen Tanker» festgesetzt. Mit dem Schiff soll Öl geschmuggelt worden sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch wurde ein weiterer Tanker in der Strasse von Hormus vom Iran festgesetzt.
- Mit dem Schiff soll Kraftstoff geschmuggelt worden sein.
- Die sieben Besatzungsmitglieder seien festgenommen worden.
In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Festsetzungen von Tankern in der Strasse von Hormus. Nun trifft es einen weiteren «ausländlischen Tanker». Das Schiff sei am 31. Juli nahe der Insel Farsi gestoppt und in den Hafen Buschehr gebracht worden.
Das berichtete die staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Sonntag unter Berufung auf eine Mitteilung der Revolutionsgarden.
Ein Sprecher der IRGC-Marine sagte der Nachrichtenagentur Fars am Sonntag: Mit dem Schiff sollte Öl in die arabischen Golfstaaten geschmuggelt werden. 700'000 Liter Öl seien beschlagnahmt und die sieben ausländischen Seeleute verhaftet worden. Das sagte ein Sprecher der IRGC-Marine der Nachrichtenagentur Fars am Sonntag.
Der Eigner wurde nicht genannt. Unter welcher Flagge das Schiff fuhr und für welche Reederei, wurde nicht mitgeteilt. Auch die Nationalitäten der Besatzung und das Zielland des Ölschmuggels blieben unklar.
Debatte um Militärschutz
Der Vorfall fällt mitten in die Debatte um einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Persischen Golf. Am 19. Juli hatten die iranischen Revolutionsgarden in der Straße von Hormus den britischen Öltanker «Stena Impero» gestoppt. Dieser habe angeblich gegen Regeln der Seefahrt verstossen.
Zuvor hatte Grossbritannien am 4. Juli in Gibraltar den mit iranischem Öl beladenen Tanker «Grace1» festgesetzt. Der Tanker soll gegen EU-Sanktionen zum Syrienboykott verstossen haben.
Mitte Juli hatte es zudem einen Vorfall gegeben, der dem jüngsten ähnelt: Die Revolutionsgarden setzten nach eigenen Angaben einen Ölschmuggel-Tanker fest und verhafteten die sieben Mann Besatzung. Ein iranisches Video dazu zeigte den Öltanker «Riah», dessen Signal zuvor plötzlich verschwunden war.
Doch bis heute ist unklar, wem der mit 68 Metern Länge relativ kleine Öltanker gehört. Die «Riah» fuhr unter der Flagge Panamas. Die als Eigner auf Websites geführte Firma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erklärte aber, das Schiff weiterverkauft zu haben. Der neue Eigner ist unbekannt.
Wichtige Schifffahrtsroute für den weltweiten Rohöl-Handel
Die Strasse von Hormus trennt den Iran vom Oman und den Vereinigten Arabischen Staaten. Die Meerenge ist eine wichtige Schifffahrtsroute für den Rohöl-Handel: Rund ein Fünftel des weltweiten Ölbedarfs werden durch die Strasse von Hormus transportiert.