Zentralafrika räumt Verbrechen durch eigene Truppen ein
Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik hat Menschenrechtsverstösse durch eigene Truppen und russische «Berater» bei ihrer Offensive eingeräumt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zentralafrika geht gegen Verbrechen der eigenen und ausländischen Truppen vor.
- Die meisten Verstösse seien zwar durch die Rebellen getätigt worden.
- Trotzdem wurde auch Soldaten der UN-Friedenstruppen und von Russland verurteilt.
Justizminister Arnaud Djoubaye Abalene erklärte am Freitag, dass «die meisten» Verstösse von den Rebellen begangen worden seien. Daneben habe es noch Gewalttaten durch Soldaten der UN-Friedenstruppe «Minusca» gegeben.
Der mit der Überwachung der Zentralafrikanischen Republik beauftragte UN-Ausschuss hatte Ende März über «schwere Menschenrechtsverletzungen» berichtet. Etwas mehr als die Hälfte dieser Verbrechen war Rebellengruppen zugeschrieben worden. Der Rest Regierungstruppen sowie deren ausländischen Verbündeten wie etwa der privaten russischen Söldnergruppe «Wagner». Nach der Veröffentlichung des UN-Berichts hatte Staatschef Faustin Archange Touadéra eine eigene Untersuchung angeordnet.
Abalene erklärte nun, dass die durch eigene Truppen begangenen Verbrechen bereits strafrechtlich verfolgt würden. Im Fall der in Verstösse verwickelten Blauhelm-Truppen forderte er die jeweiligen Regierungen auf, ihre Soldaten vor Gericht zu stellen.