Zwei Monate Hausarrest für Nawalnys Bruder und Unterstützerinnen

Keystone-SDA
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Russland,

Oleg Nawalny muss bis am 23. März zuhause bleiben. Er soll bei einem Protest gegen Corona-Hygieneauflagen verstossen haben.

Oleg nawalny
Alexej Nawalnys jüngerer Bruder Oleg (l) nimmt an einer Kautionsanhörung im Moskauer Bezirksgericht Twerskoj teil. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Oleg Nawalny darf sich bis am 23. März nicht mehr frei bewegen.
  • Grund dafür sollen Verstösse gegen Corona-Hygieneauflagen sein.
  • Einen Tag zuvor bestätigte ein Gericht die 30-tägige Haftstrafe von Alexej Nawalny.

Der Bruder und mehrere Unterstützerinnen von Kremlkritiker Alexej Nawalny sind zu zwei Monaten Hausarrest verurteilt worden. Dies nur kurz vor geplanten neuen Protesten in Russland.

Oleg Nawalny und die anderen dürfen sich bis zum 23. März nicht mehr frei bewegen und weder Telefon noch Internet benutzen, entschied ein Moskauer Gericht am Freitagabend.

Oleg Nawalny
Oleg Nawalny, Bruder von Kremlgegner Nawalny. - dpa

Die Strafen wurden im Zusammenhang mit Verstössen gegen Corona-Hygieneauflagen bei den Massenprotesten am vergangenen Wochenende verhängt. Zu denen sollen sie mit aufgerufen haben. Betroffen sind auch Mitarbeiterin Ljubow Sobol, die Ärztin Anastassija Wassiljewa sowie Pussy Riot-Mitglied, Maria Aljochina.

Haftstrafe von Alexej Nawalny

Am Vortag hatte ein anderes Gericht die 30-tägige Haftstrafe von Alexej Nawalny bestätigt. Der Oppositionelle war vor knapp zwei Wochen direkt nach seiner Rückkehr nach Russland noch am Flughafen festgenommen worden. Dies, weil er gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafverfahren verstossen haben soll, während er in Deutschland war.

Am kommenden Dienstag will ein Gericht entscheiden, ob eine alte Bewährungsstrafe in richtige Haft umgewandelt wird. Ihm drohen viele Jahre Gefängnis.

Alexej Nawalny
Der ehemalige russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wartet in einem Gerichtssaal in Moskau. - dpa

Seit den Massenprotesten am vergangenen Wochenende hatten die Behörden den Druck gegen Nawalnys Team massiv verstärkt. Am Mittwoch durchsuchten Sicherheitskräfte zahlreiche Büros und Privatwohnungen.

Erneute Proteste geplant

Für den kommenden Sonntag sind erneut in rund 80 russischen Städten Proteste geplant. Die Behörden warnten vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Aktionen.

Die Generalstaatsanwaltschaft forderte laut Agenturen die Blockade von Internetseiten, auf denen zu den nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen werde. Schon im Zusammenhang mit den vergangenen Protesten waren unter anderem gegen Facebook, Twitter und Youtube Geldstrafen verhängt worden.

Nawalny-Protest in Moskau
Eine Person hält eine Klobürste hoch, während sie an einer nicht genehmigten Kundgebung zur Unterstützung des russischen Oppositionsaktivisten Alexej Nawalny in der Twerskaja-Strasse teilnimmt. - dpa

Angaben der Organisatoren zufolge hatten am vergangenen Samstag bis zu 300'000 Menschen für die Freilassung Nawalnys demonstriert. Bürgerrechtlern zufolge waren rund 4000 Menschen festgenommen worden. Alleine in der Hauptstadt Moskau eröffneten die Behörden im Anschluss mehr als 1600 Strafverfahren gegen Teilnehmer.

Enthüllungsvideo «Ein Palast für Putin»

Die Proteste angeheizt hatte auch ein jüngstes Enthüllungsvideo von Nawalnys Team. Der auf Youtube mehr als 100 Millionen Mal aufgerufene Film «Ein Palast für Putin» schreibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein aus Schmiergeldern finanziertes «Zarenreich» am Schwarzen Meer zu.

Der Kreml hatte das zurückgewiesen. Am Freitag zeigte das Staatsfernsehen einen Beitrag, dem zufolge in dem riesigen, derzeit noch im Bau befindlichen Anwesen in einigen Jahren ein Hotel untergebracht werden solle.

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