Falscher Schummel-Vorwurf: Wenn der Lehrer ChatGPT nicht versteht

Julian Blatter
Julian Blatter

USA,

Kann man mit ChatGPT an der Uni schummeln? Das wollte ein Uni-Lehrer aus den USA herausfinden. Er befragt dazu ChatGPT. Heraus kommt ein Fiasko.

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An einer texanischen Universität wollte ein Lehrer herausfinden, ob seine Studenten bei der Abschlussprüfung mit ChatGPT geschummelt hatten. Der Versuch ging nach hinten los. - Pexels/Emily Ranquist / OpenAI

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Uni-Lehrer aus Texas wollte testen, ob seine Studenten mit ChatGPT schummeln.
  • Dazu befragt er ChatGPT. Und der Bot bestätigte den Verdacht des Lehrers.
  • Allerdings behauptet der Bot auch, Texte des Lehrers verfasst zu haben.

ChatGPT ist auch an Schulen und Universitäten ein grosses Thema. Dass Schüler der fauleren Sorte auf die Idee kommen könnten, sich mithilfe der KI Aufsätze Texte herzuzaubern, ist kein abwegiger Gedanke.

Diese Eingebung hatte wohl auch ein Lehrer an der Texas A&M University in Commerce. Er wollte die Abschlussarbeiten seiner Studenten auf Schummeleien überprüfen – und wurde fündig. Zumindest dachte er das.

ChatGPT behauptet Texte des Lehrers geschrieben zu haben

Seine so einfache wie geniale Überprüfungs-Methode: «Ich kopiere eure Antworten und ChatGPT wird mir sagen, ob das Programm den Inhalt generiert hat.» So schreibt es der Lehrer an seine Studenten in einer Mail, die im Anschluss auf Reddit die Runde machte.

Das Problem: ChatGPT ist für eine solche Aufgabe nicht konzipiert. Beispiel gefällig? Reddit-User haben das Sprachmodell mit der Mail des Lehrers gefüttert und nachgefragt, ob ChatGPT diesen geschrieben hat. Die Antwort: «Ja, ich habe den Text geschrieben».

Dasselbe Spiel funktioniert auch mit dem Anfang einer Studie des Uni-Lehrers. Hier meint ChatGPT, dass der Textausschnitt durchaus von einem Sprachmodell generiert worden sein könnte. Bei Texten, die der Bot selbst geschrieben hat, hält er es wiederum für möglich, dass sie ein Mensch verfasst hat.

Lehrer landet einen Zufallstreffer

Seinen nicht gerade wasserdichten Test führte der Lehrer bei allen Arbeiten zweimal durch. Wer in beiden Versuchen durchfiel, erhielt die Note «X». Schnell verbreitete sich online das Gerücht, dass die Studenten damit durch den Studiengang geflogen seien.

Dies ist allerdings nicht der Fall, wie die Uni gegenüber dem «Rolling Stone» klarstellt. Das «X» bedeutet demzufolge so viel wie «unvollständig» und dass die Arbeiten überprüft werden müssten.

Benutzen Sie ChatGPT?

Mittlerweile «wurden mehrere Studenten entlastet», zitiert «NBC» einen Sprecher der Schule. Einige haben sich zudem entschieden, eine vom Lehrer angebotene Nachholprüfung wahrzunehmen. Allerdings kann der Lehrer einen Zufallstreffer für sich verbuchen: Ein Student hat zugegeben, ChatGPT während des Studiengangs benutzt zu haben.

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Kommentare

User #2584 (nicht angemeldet)

Also mein ChatGPT versteht schweizerdeutsch.

User #6412 (nicht angemeldet)

Es ist keine wirkliche KI bei ChatGPT. Das Ding kann ja nichtmal eine Kurve darstellen in der Mathematik. ChatGPT vervollständigt nur Lücken.

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