Forscher konnten erstmals Pflanzen in Mond-Erde züchten
Rund fünfzig Jahre, nachdem Astronauten Proben vom Mond mitgebracht haben, spriessen grüne Pflänzchen in der Mond-Erde. Forschende wollen Nahrungsquellen finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der ersten Mondmission haben die Astronauten Bodenproben mitgebracht.
- Diese wurden aufbewahrt, um Forschungen zu betreiben.
- Mit Teilen davon konnten jetzt erfolgreich Pflanzen gezüchtet werden.
Vor rund 50 Jahren landete erstmals ein Mensch auf dem Mond. Bei dieser Mission brachten die Astronauten Proben des Oberflächenmaterials auf die Erde.
Sie sollten erforscht und für künftige Forschungen aufbewahrt werden. Jetzt haben NASA-Forschende erstmals Pflanzen auf eben diesen Bodenproben ziehen können.
An der Universität von Florida konnten erstmals «Arabidopsis Thaliana» im nährstoffarmen Mondregolithen gezüchtet werden.
Für das Experiment nutzten die Forscher zwölf Gramm Mond-Boden. In winzigen Blumentöpfen säten sie Pflanzensamen in je ein Gramm Mond-Erde und fügten täglich Nährstofflösung hinzu.
In Kontrollversuchen wurden Samen in normale Erde gesät sowie in Bodenproben, die die Bodenzusammensetzung auf dem Mond und Mars imitierten. Sowohl in der Mond-Erde als auch in den anderen Töpfen keimten die Samen binnen zwei Tagen.
In den ersten sechs Tagen hätten alle Pflanzen gleich ausgesehen, erklärte Anna-Lisa Paul von der University of Florida. Danach zeigten sich Unterschiede: In der Mond-Erde wuchsen die Pflanzen langsamer und hatten geringer ausgebildete Wurzeln.
Nach 20 Tagen ernteten die Wissenschaftler alle Pflanzen und untersuchten ihre DNA. Die Analysen zeigten, dass die in Mond-Erde gezüchteten Exemplare ähnliche Reaktionen zeigten wie Pflanzen, die in feindlicher Umgebung wachsen.
Nahrungsquellen für Astronauten erschliessen
Vor allem für die langfristigen Ziele der NASA sei diese Forschung wichtig. «Wir müssen die auf Mond und Mars gefundenen Ressourcen nutzen, um Nahrungsquellen für künftige Astronauten entwickeln zu können. Solche, die in Zukunft im Weltall arbeiten und leben», so der Chef der US-Raumfahrtbehörde, Bill Nelson.